Krone Erdgeschoss:     
      Gaststube, 
            Herrenzimmer und 
      "Berta-Zimmer"
        
        
      Links vom Haupteingang geht es durch eine niedrige, knarrende Kassettentür 
      in die uralte Gaststube.  
      "Ein wahrhaft himmlischer Ort!" (Hans Viardot) - die Bilder sprechen für 
      sich! 
       
 Ein Ort der Geschichte, ein Ort zum Geschichten erzählen!  
      Geschichten über den schräg hängenden Spiegel zum Tricksen beim 
      Kartenspielen, den alten Zigarettenautomaten mit Reval, HB, 
 Kurmark und Camel Filters, die Schöller-Eiskrem-Truhe, oder die verdeckte 
      Öffnung zum Bierverkauf in den öffentlichen "Krone-Gang".  
       
      Eine Bodenklappe hinter der Theke führte eine steile Treppenstiege 
      hinunter in den Keller - dazu an anderer Stelle (später) mehr. 
      Für jedes Fläschchen Bier und jede Flasche Wein mussten die jeweiligen 
      Wirtsleute über die halsbrecherische Kellerstiege unzählige Male  
      in ihrem Leben als Gastwirte in den Gewölbekeller. Später gab es eine 
      (heute nicht mehr betriebsfähige) Zapfanlage für das Faßbier. 
      Seit dem Museumsbetrieb gibt kein offenes Bier mehr - die Flaschen lagern 
      nun im leicht zugänglichen Keller hinter der Küche,  
      die der Gaststube gegenüber liegt. 
        
        
       Die 
      Gaststube war den Männern vorbehalten. Die dörfliche soziale Hierarchie 
      setzte sich in eigenen, blankgescheuerten Tischen für 
 die größeren und mittleren Bauern, die Handwerker, die „Häusler", 
      Taglöhner und „Fabrikler" und die ledigen „Burschen" und Knechte fort.  
      Entsprechend gab es einen einfachen Wein, einen „Ordinari" im geraden, dem 
      "Markgräfler" Glas in der Gaststube  
      und einen besseren Wein im "Römer" für die Gäste im Herrenzimmer.
       
      Rechts im Hintergrund neben der originalen "Schöller-Eiskrem"-Truhe die  
      "braune" Kunst,  
      die gemeinsam mit der "blauen" Kunst im Herrenzimmer vom Hausgang aus 
      angefeuert wurde. 
        
       
      Ein Prachtstück auch der gusseiserne Ofen, der noch immer befeuert werden 
      kann. Inzwischen wurde das Gebäude an das  
      Tegernauer Nahwärmenetz angeschlossen und sehr diskret mit modernen Heizkörpern 
      ausgestattet. Aus 
      der Gaststube  
      geht es unter dem
      langen und niedrigen Ofenrohr und durch 
      eine mit Glasscheiben versehene Tür in das Nebenzimmer, 
 früher „Herrestube" oder "Herrenzimmer" genannt. Rechts neben dieser 
      Tür hängen ein alter Mantel und eine Handtasche mit Geldbeutel 
 und Brillenetuis und am Boden stehen noch Filzpantoffel von der „Luis", 
      gerade so, als ob sie jeden Augenblick wieder erscheinen könnte.
       Auch nach der Einrichtung des Museumscafés 
      präsentiert sich die Gaststube  - von einer modernen Espressomaschine 
      auf der Theke 
 und diversen, wechselnden Tischdekorationenin abgesehen - in nahezu 
      unveränderter Ambiance. 
      Herrenzimmer bzw. "Herrestube" 
        
        
      Rechts steht das noch bespielbare „Krone"-Klavier und daneben die alte, 
      von Rolf Schultheiß aus Maulburg gestiftete Musikbox aus den 50-er Jahren 
      mit noch altem D-Mark-Einwurf. Die über 600 Vinylplatten aus den 50er, 
      60er und 70er Jahren sind eine tolle Bereicherung in dieser historischen 
      Gastwirtschaft. Vor allem junge Leute fahren heute wieder auf Oldies wie 
      „Anita", „Michaela", „The River of Babylon" oder „Monia" ab - 
      und es liegen 
      u. a. auch noch einige "Bravo"-Exemplare aus den Jahren 1963/64 in der 
      Fensternische.  
      Über der Musikbox hängt „Dr Meier-Karle", ein "Krone- und 
      Kleinwiesentäler Original", von Theo Kölbl 1983 gemalt -  
      mit 
      Vierteleglas und glühender Zigarette stoisch am Stammtisch sitzend. 
        
        
      . Im Gegensatz zur „Gaststube" für das allgemeine öffentliche Leben mit 
      „blutten" Holztischen und fehlenden Vorhängen hatte  
      das Herrenzimmer - auch „Herrestube" genannt - für die „Honoratioren" 
      des Dorfes wie Pfarrer, Lehrer, Bürgermeister, Arzt  
      und Notar oder „Akzisor" - Tischdecken, Gardinen und Vorhänge.  
      Auch wurde der Wein aus Flaschen im „Römer" ausgeschenkt. 
      In der Mitte der blau-weiße Kachelofen (Kunst) mit umgehender Ofenbank, der im 
      Zuge der Renovierung von mehreren überlackierten,  
      braunen
      und gelben Farbschichten freigelegt. Er musste zusammen mit der braunen Kunst 
      in der Gaststube vom Flur aus beheizt werden.
       
        
       
      Interessant ist auch die großblumige Wandtapete, wie sie heute wieder in 
      diesem Nebenzimmer zu sehen ist. Über der umgehenden,  
      original hellgrün gestrichenen Lamperie hängen viele alte Fotografien aus 
      Tegernau, von der „Krone",
      den Wirtsleuten Hug und Kallfaß,  
      der „Kallfaß-Luis" u. v. m.
        
      
      "Berta-Zimmer" 
       
      
        
      Über den Hausgang geht es in das „Berta"-Zimmer. Interessant sind die 
      hellblaue, zweistufige „Kunscht", die von der 
 Küche aus beheizt wurde; uralte Mauerreste um die Durchreiche zur Küche und frühe, noch gut 
      erhaltene blaue Wandanstriche.  
      Seit 1921 war es das Schlafzimmer
      von Friedrich Kallfaß, (1887 - 1962) und Anna Berta Kallfaß, geb. Tanner, 
      (1888 - 1975),  
      den Eltern der Luis.  
          
      
      
      Die Krone als Wirtshausmuseum 
      
      
      Außenbereich: 
      Gartenwirtschaft, Details der Vorderseite und die ehemalige Toilette 
      
      
      Obergeschoss: Der "blaue"Saal und 
      die Stube 
      der Luis' 
      
      
      Einsichten in historische 
      Baudetails der Wände und Fußböden 
      Die Theo-Kölbl-Gedächtnisstube   Fotos: U. 
      Klumpp (1 + 4); KUK/H. Baumgartner; Original-Texte: Hans Viardot    |