Jeder Tag der
Arbeit hat sich gelohnt
Einmütiges Bekenntnis zum
Fortbestand des Wiesleter Kleinods
an der Jubiläums-Vernissage
Etwa 140 Besucher
drängten sich zur Jubiläums-Vernissage der Initiative Kunst und Kultur
im Kleinen Wiesental in die Wiesleter Dorfkirche, um bei der Eröffnung der
Sonderausstellung
"Zehn Jahre und ein Tag" dabei zu sein.
Horst Echsle und Berthold Bausch präsentieren die beiden Schleith
Bilder,
die Horst Echsle (links) der KuK-Initiative schenkt.
Die Festredner sprachen sich einmütig für den Erhalt des Ludwig-Museums
aus und würdigten in ihren Beiträgen die Arbeit von Hans Viardot und der
Initiative KuK.
Landrat Walter Schneider verglich in seiner Festrede das Wiesleter
Ludwig-Museum mit einem symbolischen Brückenschlag, der aus der
Vergangenheit des Dorfes in eine hoffentlich lange Zukunft weist. Das
Kleine Wiesental steht im Augenblick mittendrin, erklärte Walter
Schneider, mittendrin zwischen zwei Epochen. Der eine Tag, der zu den zehn
Jahren des Bestehens dazu kommt - das Museum war am 16. April 1999
gegründet worden -, war für den Landrat auch ein Symbol, dass es weiter
geht. Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, das Museum zu erhalten,
so Walter Schneider, der sich beim Kreistag bedankte, dass dieser
finanziellen Förderung der Initiative einstimmig und ohne Diskussion
zugestimmt hatte. Für mich ist das Ludwig-Museum ein Zeichen für den
Aufbruch der jungen Gemeinde in eine kraftvolle Zukunft, betonte Landrat
Walter Schneider.
Auch Amtsverweser Jürgen Tiedemann, der zum Geburtstag einen Umschlag
mitgebracht hatte, würdigte die herausragende Leistung der KuK-Aktiven.
Hier ist eine eingeschworene Gemeinschaft am Werk, die für das Kleine
Wiesental eine nicht zu unterschätzende Werbearbeit leistet,
erklärte der Amtsverweser.
Pfarrerin Susanne Roßkopf schlug den Bogen von den Bildern des
Ludwig-Museums zu den Bildern, die von Kindern der Gemeinde in der Kirche
ausgestellt sind. Und sie wünschte sich und den Besuchern, dass es im
Ludwig-Museum noch lange etwas zu schauen gibt, und dass die Menschen in
der Begegnung mit der Kunst an Tiefe gewinnen mögen.
Ortsvorsteher Heinz Eichin dankte der Initiative für deren großes
Engagement und betonte:
"Jeder Tag dieser Arbeit hat sich gelohnt".
Wieslet sei froh und stolz auf das Museum und sei überzeugt, dass die
Kunst und die Kultur im Tal ihren festen Platz hat. Die große Überraschung
kam zum Schluss: Horst Echsle aus Wieslet schenkte der KuK-Initiative zwei
Ölbilder von Ernst Schleith aus dem Jahre 1896, die Schleith während
seiner Karlsruher Akademiezeit gemalt hatte. Damit wird der Bestand des
Schleith-Ateliers um zwei weitere, sehr seltenen Ölbilder des Wiesleter
Kunstmalers bereichert.
Aber Horst Echsle wollte noch mehr für den Bestand des Kleinods in der
oberrheinischen Museumslandschaft tun: "Wenn das Ludwig-Museum über 2010
hinaus Bestand hat, werde ich
die erste Jahresmiete für 2011 übernehmen", erklärte er unter dem Beifall
der Gäste und wandte sich dann an scherzhaft an Landrat Walter Schneider:
"Das ist meine Messlatte, jetzt ist der Landkreis dran".
An die Vernissage, die musikalisch von Michael Brogle an der historischen
Merklin-Orgel stimmungsvoll umrahmt wurde, schloss sich die sechste
Wiesleter Museumsnacht an.
Die Besucher nahmen das Angebot der Führungen gerne an und bewunderten am
Freitagabend
die aktuelle Sonderausstellung Zehn Jahre und ein Tag im Ludwig-Museum und
im Schleith-Atelier.
Markgräfler Tagblatt vom 21. 04. 2009 / Bericht und Fotos: Heiner Fabry
|