zurück

Presse - Aktuell                          

MT - Bericht vom 12. Februar 2007

 
Aus dem Reich des kalten Grauens
 
Neue Ausstellung im Friedrich-Ludwig-Museum zeigt Masken von
Dieter Weber


 „Für Horrormaske bruucht mer scho ä weng negativi Energie", sagt Dieter Weber. Der grandiose Maskenmacher aus Brombach bestückt mit faszinierenden Fasnachts-, Horror- und Porträtlarven die neue Ausstellung im Wiesleter Friedrich-Ludwig-Museum.

Eigentlich sind sie nichts für schwache Nerven, diese quicklebendig wirkenden Horrorgesichter mit bluttriefenden Augen und den langen, spitzen, gelben Zähnen, von denen man lieber nicht wissen will, was sie schon alles zerfleischt haben.
 

 
Doch die Masken vom „Horrorwäber" sind so fantastisch und fantasiereich, dass das Gruseln schnell einer riesengroßen Betrachtungsfreude weicht. Dieter Weber hat schon als Kind mit dem Larvenmachen angefangen. Seinen ersten Horrorfilm sah er mit 16: Hitchcocks „Psycho". Die folgenden zwei Monate habe er bei seinem Bruder im Zimmer geschlafen. „Was mir Angst macht, zieht mich an", berichtet mit Kunstblut verschmiert Dieter Weber in einem Kurzfilm, den Hannes Wöhrle und andere Studenten gedreht haben. Heuer fertigt Dieter Weber Pappmache-Masken vor allem für die Lörracher und Basler Fasnacht, traditionelle Waggis-Köpfe ebenso wie Halloween-Monster.
Zahlreiche Besucher kamen am Freitag zu der außergewöhnlichen Vernissage, die in der Wiesleter Kirche begann. Den jazzigen Tönen von Wilfried und Andreas Wöhrle, Dieter Walz und Dieter Weber selbst an der Posaune, folgte der wohl erstmalige Auftritt einer Guggemusik an diesem Ort: gewaltiger Sound von den beeindruckenden Zeller „Noteknacker". Ohnehin seien Fasnacht und christlicher Glaube eng miteinander verbunden - der Fasnachtsexperte und Volkskundler Peter Müller hatte den historischen Werdegang der Fasnacht zuvor eindrücklich dargelegt.
 
Im Ludwig-Museum sind nun 40 Exponate aus einem noch viel größeren Horrorkabinett zu sehen, dem „Saal des Grauens", den der Horrorkünstler Dieter Weber im alten Fest- und Tanzsaal des Brombacher „Hirschen" aufgebaut hat. Neben einigen Porträtmasken, die lustige, trinkselige und urige Gesichter zeigen, kann man in Wieslet vor allem Horror-, Monster- und Gruselmasken bestaunen.
 
Ihre bis ins feinste Detail ausgearbeiteten Gesichter erlauben keinen Zweifel an ihren Absichten, sie fuhren gewiss nichts Gutes im Schilde. Von manchen weiß man das ohnehin, zum Beispiel vom Clown „Pennywise" aus Stephen Kings „Es", der hier so böse von einer Wand herunter grinst, dass es manch einem Betrachter kalt den Rücken hinunter läuft. Nicht minder unfreundlich können die Absichten des blutverschmierten Metzgers sein, der gehörnten, warzigen Fantasywesen und all der anderen zähnefletschenden Monster.

Markgräfler Tagblatt vom 12. 2. 2007 / Bericht und Foto: Veronika Zettler
 

 
Dieter Weber - "Horrorwäber"
 
11
. Februar 2007 - 08. April 2007, sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr
 

zurück   nach oben