Verborgene Schätze
ans Tageslicht geholt
KUK blickt auf kulturell bewegtes
Jahr zurück /
Josef Huyer stiftet Gips-Büste / Plattform für Kunst
Vielleicht sitzt im Kleinen Wiesental
wirklich hinter jedem Busch ein Dichter oder ein Sänger,
wie Hans Viardot
von KUK, dem Verein „Kunst und Kultur Kleines Wiesental", gerne scherzt.
Zumindest hat KUK längst bewiesen, dass es eine Reihe verborgener und
vergessener Kleinwiesentäler Schätze wiederzuentdecken gilt. Nicht ohne
Stolz ließen die Mitglieder bei ihrer Jahresversammlung am Freitag im
Gasthaus „Rothenburg" in Niedertegernau das Erreichte
Revue passieren.
Mit seinen herausragendsten Errungenschaften, dem Friedrich-Ludwig-Museum
und dem Ernst-Schleith-Atelier, verschaffte der Verein zwei verstorbenen
Malern des Kleinen Wiesentals wieder einen Platz im öffentlichen
Bewusstsein. Auch die drei Gedächtnisstuben halten Erinnerungen wach: in
Wieslet im „Maien" an Ernst Schleith, in der „Sonne" an Friedrich Ludwig
und im Tegernauer „Ochsen" an Theo Kölbl.
„Unser Ludwig wird bekannter", stellt Hans Viardot erfreut fest. Unter
anderem findet sich der Maler in dem neuen Kunstband „Markgräflerland -
Künstlerland", zudem werden er und das ihm gewidmete Museum im neuen
Markgräfler Kulturführer Thema sein sowie in der neuen Auflage von „Museen
in Baden-Württemberg"
.Im Jahr 2005 wurden sechs Sonderausstellungen im Friedrich-Ludwig-Museum
gezeigt. Jeden Sonntag kommen im Schnitt 35 Besucher in das ehemalige
Wiesleter Pfarrhaus, das die Vereinsmitglieder ehrenamtlich betreuen und
organisieren, und das ganz ohne öffentliche Zuschüsse auskommen muss.
Dabei steigen die Kosten. So sind die Bildversicherungspreise verdoppelt
worden. „Wir hoffen, dass wir den Bestand weiterhin sichern können", sagte
Viardot. Das Museum ist indes nur ein „Nebenprodukt" von KUK - wenn auch
„das teuerste und zeitintensivste". Einen ebenso hohen Stellenwert hat die
zeitgenössische heimische Kunst und Kultur. Sie findet eine Plattform bei
Liederabenden, im Kalender oder bei Sonderausstellungen.
So wie die Skulpturen des 85-jährigen Schopfheimer Bildhauers Josef Huyer,
die 2004 in einer Doppelausstellung mit Werken von Philipp Flettner zu
sehen waren. Dafür dankte Huyer dem Verein mit einer Gips-Büste des 1974
verstorbenen Flettner. Die Sandsteingedenktafeln an und in verschiedenen
Gebäuden wie dem Geburtshaus Schleiths stammen ebenfalls von Huyer, der
diese zum Großteil kostenlos anfertigte.
Auch Gerhard Wagner, Bürgermeister von Tegernau und Vorsitzender des
Gemeindeverwaltungsverbands Kleines Wiesental, sprach dem Verein seine
Anerkennung aus.
Mit
der Homepage www.ludwig-museum.de erhielt KuK einen professionalisierten
Auftritt.
Die Internetseite wurde von Achtklässlern der Schule Hausen i. W. mit
ihrem Lehrer
Hansjürg Baumgartner erstellt.
Bei der Versammlung sorgten Berthold Hünenberger und Hans Ruf mit
Liedern und Gedichten für Unterhaltung.
Markgräfler Tagblatt vom 27. 3. 2006 / Autorin: Veronika Zettler
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