zurück

Presse - Aktuell

 

MT - Bericht vom 5. Juli 2019

 

 

Gästezahl muss beschränkt werden

Dritte Mitgliederversammlung der Initiative „Krone und Kultur Kleines Wiesental“


Der KuK-Vorstand mit (von links) Gerhard Bauer, Berthold Hünenberger, Hans Viardot, Gerhard Wagner, Ingrid Echtle und Marianne Wenning präsentiert die neueste Errungenschaft: den 100 Jahre alten Kaugummi-Automat vom Dorfladen Ried. Foto: Ines Bode

Was jeden Konzertveranstalter jubeln lässt, nämlich dass Besucher zahlreich strömen und ausgelassen das Tanzbein schwingen, bleibt der Tegernauer Krone künftig verwehrt, so die Nachricht in der Jahreshauptversammlung des Vereins „KuK – Krone und Kultur Kleines Wiesental". Das alte Gemäuer hält dem nicht mehr stand.

Laut Hans Viardot vom Dreiervorsitz und Schriftführer Hansjürg Baumgartner ging das Saalpublikum des ersten Blues-Konzerts im November 2018 derart mit, dass sozusagen die Wände wackelten. Konkret wurden der Boden, sprich die Decke des Erdgeschosses, sowie die alten Fenster in Mitleidenschaft gezogen (Risse).

Weit über 100 begeisterte Anhänger lockte der Auftritt der US-Band „Saron Crenshaw" an, was Freude und Schreck auslöste. Neu werden daher Konzerte mit rockigem Tenor auf den Sommer und damit in den „Krone"-Garten verlegt. Die Zahl der Gäste wird auf 75 beschränkt, selbst bei Vorträgen. Das hänge mit engen Fluchtwegen im Brandfall zusammen, so Viardot: „Wir haben ein altes Haus mit schützenswerter Bausubstanz".

Rückblick
Das Wirtshausmuseum zeige seit der Fusion von KuK- und Krone-Team vor drei Jahren „internationale und multifunktionale Züge", Musiker vom Wachtfest nächtigten im Saal. Mehrfach war er „proppenvoll", etwa beim Trio Delicato um Otto Bürgelin. Humor begleitete mehrere Veranstaltungen, und auch die Wissensvermittlung kam nicht zu kurz. Infos vielerlei Art, darunter schwere Themen, gehören dazu. Eines ist das Projekt mit der Grundschule, dessen Ruf bis Stuttgart drang. Staatliche Anerkennung fand die Aufklärung über die Nazizeit. Den Skeptikern begegnete Viardot damit, sich viel Zeit zu nehmen, um die Geschichte altersgemäß zu erläutern. Sein Fazit: Die Kinder sprechen ihn im Dorf an und geben Gelerntes exakt wider. Stuttgart stufte das Wirken als einmalig im Land ein.
Anerkennung fand der Verein auch regional: Der Geschichtsverein Kandern löste sich auf, übergab den Kasseninhalt. Im Todesfall wurde für KuK gesammelt. Die 70 Werke, die das Wiesleter Ernst Schleith-Atelier als „Zweigbetrieb" zeige, seien Geschenke, so Viardot. Die Werke Theo Kölbls siedelten im November vom „Ochsen" in die „Krone" um, das Nebenzimmer wurde zur Gedenkstube.
Weitere Gaben seien neu ein seltener Grabstein und die Kunstfigur „Katze" im hinteren Außenbereich. Den Vordereingang ziert jetzt ein Kaugummi-Automat aus dem Jahr 1920.
In Kanada verfasste ein ehemaliger Wieser ein Bittschreiben zu Fotos seiner Kindheit im Tal. In Kontakt stehe man mit einem Schleith-Anhänger in Karlsruhe. Nicht locker ließ Viardot weiter bei mancher Rarität, darunter von Adolf Glattacker. Neu zu bewundern zudem ein „Halb-Akt", der im öffentlichen Herren-WC in Kirchhausen hing, der Damenwelt unbekannt. Viele Anliegen treffen ein, etwa seitens „Naturpark-Initiative". Hans Billich, der letzte Feilenhauer des Kleinen Wiesentals, spendierte sein betagtes Werkstattradio.

Finanzen
Ingrid Echtle listete Ausgaben auf, zugunsten des Erhalts des Museums und zu dessen Attraktivität. Zu nennen eine Glasvitrine fürs „Krone-Fläschchen".

Ausblick
Investiert wird in ein Sonnensegel für den Garten. Ein letztes Mal werde man den Fasnachts-Traditionstermin „Uscherete" anbieten.

Lob und Dank
Vorsitzender Gerhard Wagner dankte allen Gönner des Vereins und den aktiven Mitgliedern um Motor Hans Viardot.
Dank richtete er auch an die Familie von Cafépächterin Ines Kiefer.

 

Original-Bericht & Foto: MT / Ines Bode
 

zurück  

nach oben