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Bei „Hulapalu“ Staub saugen
„Alles
wege dere Putzfrau“, von der Theatergruppe des Frauenvereins
Schlächtenhaus-Hofen.
Berta Stanzer
(Waltraud Leonhard), Egon Stanzer (Ruth Strohmeier), Roman Rohrbach (Diana
Strohmeier),
Gerlinde (Sybille Röder) und Edwina Rohrbach (Martina Müller) feiern den
Geburtstag
von August Rohrbach (Beate Brendle) (von links). Foto: Christoph Schennen
Edwina Rohrbach (Martina Müller) hat ein Problem: nicht nur mit ihrer
Haushälterin, sondern auch mit ihrem Sohn Roman (Diana Strohmeier) gerät sie in
Konflikte. Der will eine junge Frau namens Gerlinde (Sybille Roder) ehelichen,
was dem weiblichen Familienoberhaupt aber überhaupt nicht gefällt.
„Eine so farblose, nichtssagende Person an seiner Seite ist unerträglich“, sagt
Edwina. August (Beate Brendle) beschwichtigt seine Frau: „Roman ist kein dummer
Bub, er weiß schon was er macht.“ Zur Weißglut treibt Edwina auch der anhaltende
Zwist mit Berta Stanzer (Waltraud Leonhard), die ihrer Meinung nach mehr für
Verwirrung sorgt als das sie nützt.
Das reicht von der unsachgemäßen Benutzung von Putzlappen („Die hellblauen
Microfasertücher für das Wohnzimmer und die grünen für die Küche“), über
mangelhafte Reinigung („Barthaare im Abfluss“ oder „Da sind noch Flecken auf dem
Teppich“) bis hin zur falschen Aufbereitung der Kissen. „Auf das Sofa gehören
drei Kissen rechts und ein Kissen links. Gar nicht erwünscht ist der per
Handkantenschlag eingefügte Knick“, so die Dame des Hauses zu ihrer Putzfrau.
Gartenwirtschaft wird zur Freilichtbühne
Es gibt also genug Konflikte im Stück „Alles wege dere Putzfrau“, das am
Samstag-abend in der Gartenwirtschaft der „Krone“ in Tegernau von der
Theatergruppe des Frauenvereins Schlächtenhaus-Hofen aufgeführt wurde. Auf
alemannisch natürlich.
Mitgebracht hatten die Damen ihr Bühnenbild, das das Wohnzimmer der Rohrbachs
zeigt, das man von vier Türen aus erreichen kann. Diese für Schwanks übliche
Kulissen ermöglicht es, dass in kurzer Abfolge die Schauspieler auf die Bühne
kommen, ohne dass sie jeweils durch eine Türe kommen müssen. Der Schwank lebt ja
von der rasanten Abfolge von lustigen Situationen, die man nicht voraussehen
kann.
Ein Höhepunkt der Aufführung war sicherlich die Szene, in der Putzfrau Berta
nach dem Genuss eines Glases Eierlikör und zu Andreas Gabaliers „Hulapalu“
äußerst dynamisch über den Teppich kehrt. Das Stück verträgt, weil es sehr
actionarm und wortlastig ist, mehr Auflockerungen dieser Art. Eine Wendung
bekommt das Geschehen, als die Nachricht vom Tod von Tante Olga eintrifft. Nach
dem Begräbnis erfährt die Familie, dass die als geizig geltende Verwandte Roman
Roman und seiner neuen Freundin Gerlinde eine 160 Quadratmeter große
Penthousewohnung vermacht hat. Edwina ist entsetzt.
Beim Geburtstag von August, wo Berta Stanzer und Handwerker Egon Stanzer (Ruth
Strohmeier) Geheimnisse offenbaren, löst sich dann aber alles in Wohlgefallen
auf.
Die Theatergruppe des
Frauenvereins Schlächtenhaus-Hofen
Original-Bericht & Foto:
MT /
Christoph Schennen
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