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Presse - Aktuell                       

Markgräfler Tagblatt - Bericht vom 12. November 2012

 
Ein unvergleichlicher Schatz

Das Friedrich-Ludwig-Museum besteht zwar nicht mehr, aber das ist für Kunst und Kultur im Kleinen Wiesental (KuK) kein Grund, die bewährte Tradition der Museumsnächte aufzugeben. Hans Viardot, Sprecher von KuK, nutzte die Museumsnacht in der Schule, um noch einmal einen eindringlichen Appell an die Bürger zu richten, die Bemühungen um ein Kulturhaus im Kleinen Wiesental zu unterstützen. Für die Veranstaltung hatten die Aktiven der Initiative KuK, tatkräftig unterstützt vom Gesangverein Wieslet, die Ernst-Schieith-Schule in ein großes Museum verwandelt. Stimmungsvolles Kerzenlicht geleitete die Besucher in die oberen Stockwerke, wo sie eine eindrückliche Präsentation der Werke von Ernst-Schleith und Friedrich Ludwig erwartete.



Einen gemütlichen Abend genossen die Besucher der Museumsnacht in Wieslet

"KuK hat eine einzigartige Sammlung von Werken Kleinwiesentäler Künstler zusammengetragen", erläuterte Hans Viardot bei einem Rundgang. Es sei das große Verdienst von KuK, bedeutende Künstler der Vergessenheit entrissen zu haben. Ernst Schleith, der "Kunschtmoler" aus Wieslet, der unvergleichliche Bleistiftzeichnungen und Gemälde hinterlassen hat, ist mit über 50 Originalwerken vertreten. Auch vom Expressionisten Friedrich Ludwig, von dem 30 Gemälde aus verschiedenen Schaffensperioden gezeigt wurden, wüsste man heute nichts, hätte sich die Initiative nicht für diesen Künstler eingesetzt. Hinzu kommen 60 Bilder von Kölbl sowie rund 80 Bilder von Künstlern aus dem Kleinen Wiesental und der Region.

"Alle diese Kunstwerke hat KuK erworben oder durch Schenkungen erhalten", berichtete Hans Viardot in seiner Ansprache.
"Ein unvergleichlicher Schatz regionaler Kunst, der verloren zu gehen droht, wenn wir nicht eine Möglichkeit finden, diese Werke den Kunst- und Heimatiiebnabern in einem angemessenen Rahmen zu präsentieren", so Viardot. Man werde sich noch einmal schriftlich an die Gemeinde wenden und für die Einrichtung eines Kulturhauses im Kleinen Wiesental plädieren, fügte der KuK-Sprecher hinzu in der Hoffnung, "dass die Bürger einen solchen Schritt unterstützen werden."

Eine Unterstützung ist der Initiative KuK schon sicher. Walter Schneider, Landrat a.D., bestätigte: "Der Bestand, den KuK an Kunstwerken zusammengetragen hat, stellt ein bedeutendes Kulturgut dar, und für die Schaffung eines Kulturhauses im Kleinen Wiesental werde ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten einsetzen." Auf die Dringlichkeit dieses Anliegens ging Hans Viardot in seinen Ausführungen weiter ein. "Es heißt, für das Wiesleter Rathaus habe sich ein Käufer gefunden", erklärte er. "Und auch für die Ernst-Schleith-Schule soll sich schon ein Investor interessieren. Aber gerade die Schule, in der Ernst Schleith lange Jahre gelebt hat und in der jetzt die Ernst-Schieith-Stube eingerichtet ist, würde sich als Kulturhaus hervorragend eignen."

Zur Museumsnacht waren KuK-Freunde und Besucher nicht nur aus dem Kleinen Wiesental, sondern auch aus Schopfheim und den übrigen umliegenden Gemeinden gekommen. Liebevoll umsorgt und verköstigt von den Heifern des Gesangvereins Wieslet, genossen sie eine gemütliche Nacht, zu der die "Knastbrüder" Jeannot und Christian Weißenberger ein Gianzlicht beisteuerten.



Nach einem Bericht des Markgräfler Tagblatts / Original-Text und Foto: Heiner Fabry
 

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