Ein unvergleichlicher
Schatz
Das
Friedrich-Ludwig-Museum besteht zwar nicht mehr, aber das ist für Kunst
und Kultur im Kleinen Wiesental (KuK) kein Grund, die bewährte Tradition
der Museumsnächte aufzugeben. Hans Viardot, Sprecher von KuK, nutzte die
Museumsnacht in der Schule, um noch einmal einen eindringlichen Appell an
die Bürger zu richten, die Bemühungen um ein Kulturhaus im Kleinen
Wiesental zu unterstützen. Für die Veranstaltung hatten die Aktiven der
Initiative KuK, tatkräftig unterstützt vom Gesangverein Wieslet, die
Ernst-Schieith-Schule in ein großes Museum verwandelt. Stimmungsvolles
Kerzenlicht geleitete die Besucher in die oberen Stockwerke, wo sie eine
eindrückliche Präsentation der Werke von Ernst-Schleith und Friedrich
Ludwig erwartete.
Einen gemütlichen Abend genossen die Besucher der Museumsnacht in Wieslet
"KuK hat eine einzigartige Sammlung von Werken Kleinwiesentäler Künstler
zusammengetragen", erläuterte Hans Viardot bei einem Rundgang. Es sei das
große Verdienst von KuK, bedeutende Künstler der Vergessenheit entrissen
zu haben. Ernst Schleith, der "Kunschtmoler" aus Wieslet, der
unvergleichliche Bleistiftzeichnungen und Gemälde hinterlassen hat, ist
mit über 50 Originalwerken vertreten. Auch vom Expressionisten Friedrich
Ludwig, von dem 30 Gemälde aus verschiedenen Schaffensperioden gezeigt
wurden, wüsste man heute nichts, hätte sich die Initiative nicht für
diesen Künstler eingesetzt. Hinzu kommen 60 Bilder von Kölbl sowie rund 80
Bilder von Künstlern aus dem Kleinen Wiesental und der Region.
"Alle diese Kunstwerke hat KuK erworben oder durch Schenkungen erhalten",
berichtete Hans Viardot in seiner Ansprache.
"Ein unvergleichlicher Schatz regionaler Kunst, der verloren zu gehen
droht, wenn wir nicht eine Möglichkeit finden, diese Werke den Kunst- und
Heimatiiebnabern in einem angemessenen Rahmen zu präsentieren", so Viardot.
Man werde sich noch einmal schriftlich an die Gemeinde wenden und für die
Einrichtung eines Kulturhauses im Kleinen Wiesental plädieren, fügte der
KuK-Sprecher hinzu in der Hoffnung, "dass die Bürger einen solchen Schritt
unterstützen werden."
Eine Unterstützung ist der Initiative KuK schon sicher. Walter Schneider,
Landrat a.D., bestätigte: "Der Bestand, den KuK an Kunstwerken
zusammengetragen hat, stellt ein bedeutendes Kulturgut dar, und für die
Schaffung eines Kulturhauses im Kleinen Wiesental werde ich mich im Rahmen
meiner Möglichkeiten einsetzen." Auf die Dringlichkeit dieses Anliegens
ging Hans Viardot in seinen Ausführungen weiter ein. "Es heißt, für das
Wiesleter Rathaus habe sich ein Käufer gefunden", erklärte er. "Und auch
für die Ernst-Schleith-Schule soll sich schon ein Investor interessieren.
Aber gerade die Schule, in der Ernst Schleith lange Jahre gelebt hat und
in der jetzt die Ernst-Schieith-Stube eingerichtet ist, würde sich als
Kulturhaus hervorragend eignen."
Zur Museumsnacht waren KuK-Freunde und Besucher nicht nur aus dem Kleinen
Wiesental, sondern auch aus Schopfheim und den übrigen umliegenden
Gemeinden gekommen. Liebevoll umsorgt und verköstigt von den Heifern des
Gesangvereins Wieslet, genossen sie eine gemütliche Nacht, zu der die
"Knastbrüder" Jeannot und Christian Weißenberger ein Gianzlicht
beisteuerten.
Nach einem Bericht des
Markgräfler Tagblatts / Original-Text und Foto: Heiner Fabry
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