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Presse - Aktuell                          

BZ - Bericht vom 31. Mai 2008


"Es ist schade, das Ludwig-Museum aufzugeben"

BZ-Interview mit Hans Viardot von der Initiative "Kunst und Kultur Kleines Wiesental" zur drohenden Museumsschließung

Welche Alternativen gibt es, falls das Friedrich-Ludwig-Museum in Wieslet wie angekündigt geschlossen wird? Welche weiteren Pläne hat die Initiative Kunst und Kultur Kleines Wiesental? Über diese Fragen sprach Roswitha Frey mit Hans Viardot.



BZ: Wie geht es mit KuK weiter, wenn das bisherige Vorzeigeprojekt, das Ludwig-Museum, tatsächlich geschlossen wird?

Viardot: KuK ist 1991 angetreten, um "Kunst im ländlichen Raum" zu stärken. Mit dem Ludwig-Museum haben wir ja erst 1999 angefangen und es ist dann in der Tat unser Hauptprojekt in den letzten Jahren geworden. Aber wir haben auch künftig noch viele Dinge vor, auch wenn das Museum schließen sollte. Wir werden ein KuK-Forum gründen mit Vorträgen, Lesungen und Konzerten und wir wollen auch Kooperationen mit ländlichen Kulturinitiativen eingehen wie dem Schönauer Klösterle, der Zeller "Art" , dem Maulburger Geschichts- und Kulturverein oder dem Förderverein Kunst und Kultur Steinen. Wir wollen uns vernetzen und dadurch etwas stärken. Außerdem werden wir weitere Gedächtnisstuben einrichten und weiterhin unsere Kalender herausbringen, nächstes Jahr kommt der 15. Kalender mit Motiven zu Friedrich Ludwig und zu zehn Jahre Ludwig-Museum heraus. Auch die "Kultouren Kleines Wiesental" werden weitergehen.

BZ: Könnten Sie an anderen Orten weiterhin Ludwig-Bilder oder Sonderausstellungen mit Wiesentäler Künstlern zeigen?

Viardot: Wenn das Museum zum Schließen kommt, ist an den Saal des Wirtshausmuseums "Krone" in Tegernau gedacht, wo man Sonderausstellungen machen könnte und wo wir auch unsere Foren machen werden. Die rund 30 Ludwig-Bilder, die durch Schenkungen oder Vermächtnisse im Besitz von KuK sind, werden wir im Ernst-Schleith-Atelier in der Schule in Wieslet zeigen und dort immer mal im Austausch hängen. Wir sind auch früher schon mit Ausstellungen in Wirtshäuser und Hallen gegangen, aber es war schon toll, ein eigenes Museum zu haben und über einen festen Raum zu verfügen.

BZ: Wie gestaltet sich das verbleibende Jahr im Ludwig-Museum?

Viardot: Bis 31. August haben wir die Ludwig-Ausstellung verlängert. Dann kommt die zweite Ausstellung von Klaus Eichler aus Malsburg-Marzell, der surreal und sehr zeitkritisch malt. Außerdem hat Sigurd Marien vor, eine Félix-Vallotton-Ausstellung mit 25 Originallithografien aus der Zeit um 1900 zu machen. In den letzten Monaten präsentieren wir die Ausstellung "Ludwig-Museum — Zehn Jahre und ein Tag" . Da werden wir Bilder aus dem Fundus von Kuk ausstellen, von früheren Sonderausstellungen, von Künstlern aus der Region, von Theo Kölbl bis Mark Roland Fuchs, um den Leuten zu zeigen, dass es schade ist, so etwas wie das Ludwig-Museum aufzugeben. Am 17. April 2009 ist dann die letzte Museumsnacht mit Abschied und Resümee, falls sich nicht noch eine Lösung für die Zukunft findet. Uns Kuklern wäre es natürlich lieber, es ginge weiter.

 

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