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Air auf Alemannisch
Die Wunderfitze, "D’Els" und Heimatdichter Hans Ruf im Tegernauer
Krone-Garten.
Die zwei Wunderfitze Dieter Schwarzwälder (links) und Rolf
Rosendahl kamen auch bei ihrem jüngsten Konzert
in der Tegernauer Krone mit ihren alemannischen Liedern gut an. Foto:
Archivfoto: Ines Bode
Am Freitagabend wurde im Tegernauer "Krone"-Garten viel
gelacht: Amüsante Stücke gab das Duo "Zwei Wunderfitze" zum Besten.
Heimatdichter Hans Ruf bewies, dass ihm der Schalk im Nacken sitzt. Und bei
Erzählerin "D’Els" (Elsa Wittum) konnte man sich förmlich scheckig lachen.
Den Auftakt bestritten die Liedermacher und Mundartverfechter Rolf Rosendahl (Wiechs)
und Dieter Schwarzwälder (Wies). Kaum erklangen die ersten Akkorde, da fiel das
Publikum ein, um die bekannte Weise "In Muetters Stübeli" anzustimmen. Rosendahl
band die Zuhörer von Beginn an ein, besonders die Weitgereisten aus
Nordrhein-Westfalen.
"Wie sagt man bei Euch, wenn man jemand gern hat?", so die Frage an den Gast.
Dieser antwortete: "Ich liebe dich". Alemannische Männer indes "explodieren
regelrecht", ließ Rosendahl wissen, denn sie sagen: "Wege dir" (Wege dir han i
heiß un kalt). Gar mit dem Taxi (aus Schönau) vorstellig wurde eine eloquente
Dame, die mit erstklassiger Stimme zu vorgerückter Stunde Billie Holidays
Klassiker "Summertime" intonierte.
Eingangs trugen die Wunderfitze einen Song vor, der sich Dingen "mit
gravierenden Auswirkungen" widmete und den Titel "Fleischkäs" trug. Ebenfalls
ins lukullische Fach ging’s mit dem "Waielied", Waie mit äh am Schluss, betonte
Moderator Rolf Rosendahl. Allseits bekannte Verse mit neuem Inhalt zu versehen
war die Intention bei einer Neufassung von Goethes "Erlkönig". Es stellte sich
die gesungene Frage, "Wer strampelt ufem Velo so spät durch die Nacht?".
Bedächtiges Horchen, anerkennendes Nicken und spontanes Schmunzeln: Die Besucher
quittierten jeden Beitrag mit lautstarkem Applaus und vielen Lachsalven. Einen
nachdenklichem Tenor enthielt die melancholische Nummer "Eiemer See". Stramme
Takte waren bei Unheil verkündenden Strophen der Pilzsammler (natürlich
Schwiizer) zu vernehmen ("Alarm, Alarm, es chunt e Rieseschwarm"). Weichere
Klänge umgaben Stücke leichter Natur.
Als passender Partner zu Rolf Rosendahl, ganz der redselige Bühnenmensch, erwies
sich ein stiller Dieter Schwarzwälder, der eine exzellente Mundharmonikaspielte
und zudem eine spanische Gitarre, "wie wenn e Stier würd schnaufe" (Rosendahl).
Ob sie Lust habe, weil, ihretwegen seien ja alle gekommen, wandte er sich an "D’Els"
(Elbenschwand), die trotz ihrer annähernd 90 Jahre loslegte wie ein junges
Maidle. Die wortgewandte Dame erheiterte mit knackigen Witzeleien: Die
Todesanzeige "Hermann gestorben" sei viel zu kurz, eine Verlängerung musste her:
"Hermann gestorben – Moped zu verkaufen". Zwar hatte sie ihr Witz-Büchlein
verlegt, im Kopf sollte sich jedoch das nötige Textgut finden.
Ein gern gesehener Protagonist ist in der Krone auch Heimatdichter Hans Ruf (Dembach).
Die große Freude über die pittoreske Landschaft, die er vor der Haustür findet,
fasste er in viele Reime. zusammen "I leb‘ im Kleine Wiesental" etwa enthielt
eine Aufzählung der Naturschönheiten. Hinzu kamen Gedichte und gereimte
Beobachtungen, die auch vor dem Finanzamt nicht Halt machten.
Original-Bericht: BZ / Ines Bode
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