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BZ - Bericht vom 1. Oktober 2019 |
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Alles andere als ein "stilles Örtchen" "Schiißhüüslifescht" im Tegernauer Wirtshausmuseum "Krone".
Alles andere als ein stilles Örtchen war die "Krone" in Tegernau mit ihrem dritten "Schisshüüslifescht". Als seltenen historischen Schatz darf sich das schnuckelige Häuschen mit den Plumpsklosetts neben der Museumsgaststätte fühlen. Das 1901 errichtete "Scheißhaus" mochte damals wohl zeitgemäß gewesen sein: Ein Abteil für die Wirtsleute, einen Abort für die Gäste und ein Pissoir mit Pinkelrinne für die Herren. Noch heute zeugen die Zeitungspapierschnipsel vom Klopapier-Ersatz. Dazu ein leeres Fläschchen Jägermeister und ein Heimatroman auf dem Fensterbrett berichten vom Wohlbefinden der letzten Besucher. Bis zuletzt 1996 wurde das Häuschen benutzt, das stille Örtchen wurde 2002 denkmalgerecht restauriert. Die Existenz des Häuschens wird in diesem Jahr erneut auf Einladung vom Verein KuK – Krone und Kultur – gebührend mit dem "Schisshüsli-Fescht" gewürdigt. Neben dem musikalischen Begleitprogramm mit mehreren Künstlern berichtete Bernd Riesterer aus Tegernau, als Fachmann bei einer Sanitärfirma beschäftigt, Erstaunliches über den Siegeszug und die Zukunft des WCs. Was noch nicht erfunden wurde, sei ein spülrandloses WCs oder ein Klosett, das nicht geputzt werden muss. Urin besitzt wertvolle Rohstoffe wie Nitrate und Phosphor als Ressourcen. Eine moderne Urin-Trenntoilette sei schon im Handel, wobei der Urin als wertvoller Stoff in der Toilette abgeführt werden kann. Aus 1000 Litern Urin können so 70 Liter wertvoller Dünger erlangt werden. "Jeder, der hier war, kann nun die Bandbreite des Themas erfassen", schloss Riesteter. Hans Viardot von KuK ergänzte noch allerlei Weisheiten um das anrüchige Thema: Es gibt einen Welttoilettentag (19. November) und einen Tag des Toilettenpapiers (26. August). Etwa 2,6 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Toiletten; in manchen Kulturen wird nur die rechte Hand gereicht, da die linke zum Putzen des Hinterns verdächtigt wird. Im Durchschnitt benutzt eine Frau die Toilette am Tag 5,7 Mal, ein Mann 4,5 Mal. 24 Prozent der Toilettengänger benutzen hierbei ein Handy. Zum Schluss mahnte er: "Wir sollten offener mit dem Thema umgehen."
Anmerkung des Webmasters:
Schreibung "Schisshüsli" (statt Schiißhüüsli wie im Originaltext) korrigiert nach
dem
Original-Bericht und Fotos: BZ / Gudrun Gehr |
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