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Presse - Aktuell

 

BZ - Bericht vom 15. Mai 2017

 

 

Mit dem Rad durch Eiseskälte und unerträgliche Hitze


Beeindruckender Reisebericht von Angela Friedel und Philipp Porsche aus Lörrach in der "Krone" /
Zwei Weltreisen auf dem Rad.


Angela Friedel (links) und Philipp Porsche waren auch in Ushuaia in Patagonien, der südlichsten Stadt Argentiniens.
 
Foto: Privat

Bis zum letzten Platz war das Wirtshausmuseum "Krone" in Tegernau kürzlich beim Erlebnisbericht der zweiten Fahrrad-Weltreise von Angela Friedel und Philipp Porsche aus Lörrach besetzt. Für ihre Reisen hatte das Paar die bisherigen Tätigkeiten als Erzieherin und Elektriker sowie die gemeinsame Wohnung gekündigt und lebte vom Ersparten.

Eine erste Radreise von Mai 2011 bis Juni 2012 führte die beiden jungen Abenteurer von Lörrach über Skandinavien, entlang der Westküste der USA bis Panama, auf der die Radler 21 000 Kilometer zurücklegten. Die logische Schlussfolgerung für die beiden Abenteurer: die Fortsetzung mit einer zweiten, von Juli 2014 bis November 2015 dauernden Reise. Dabei verbrachten sie 1240 Stunden im Sattel. Diese Reise führte über Paris nach Spanien, Portugal, über Kanada an die Ostküste der USA.

"Man wächst in die körperlichen Anforderungen hinein. Wichtig ist, dass kein Zeitdruck herrscht. Und oftmals ist es gut, wenn man nicht weiß, welche Herausforderungen warten", erklärte Angela Friedel zu den Weltreisen in der "Krone". Fernreisen mit dem Fahrrad bedeuten für das Paar Unabhängigkeit und Freiheit. "Begegnungen mit Menschen und Kulturen sind unser Antrieb", sagte Friedel. In Miami wurden die Tourenräder verpackt für den Flug nach Kolumbien. In Cartagena besuchten die Weltenbummler zunächst eine Sprachschule. Weiter ging es über Ecuador, Peru, Bolivien. Die Grenze zwischen Chile und Argentinien wurde mehrfach passiert, die Tour endete nach 23 000 Kilometern in Ushuaia in Patagonien, am "Fin del Mundo", in der südlichsten Stadt Argentiniens.

Die Zuhörer am Sonntag in Tegernau wurden mit atemberaubenden Fotografien und spannenden Videos auf die außergewöhnliche Radtour mitgenommen. Präsentiert wurden die Landschaften und Städte, aber auch Ortschaften mitten im Nirgendwo. Von den beeindruckenden Reisebekanntschaften, Quartieren, unwegsamen Strecken auf der anderen Seite der Erdkugel wurden die Zuhörer in den Bann gezogen. Widrigkeiten wie der erste Schneefall, Eiseskälte bei bis zu 20 Minusgraden, Regen und kaum erträgliche Hitze wechselten sich ab.

Der Weg durch die Anden mit oft kräfteraubenden kilometerlangen Steigungen auf schwierigen Straßen, in einer Höhe bis zu 5000 Metern, forderte von den zwei Radfahrern Tribut in Form von Kopfschmerzen und Erschöpfungszuständen, aber auch Materialschäden an den robusten Rädern. Angela Friedel berichtete: "Mein schönstes Geburtstagsgeschenk war eine lange, 2000 Höhenmeter umfassende Abfahrt."

Eine der skurrilsten Begegnungen war wohl das Zusammentreffen mit einem Japaner, der mit seinem Handwagen entlang des amerikanischen Kontinentes gelaufen war und auch schon Afrika umwandert hatte. Der Mann hatte eine Strecke von 80 000 Kilometern hinter sich, erzählte er den zwei Lörrachern.

 

 

Original-Bericht: BZ / Gudrun Gehr
 

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