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    Ein unerschöpflicher Bilderschatz                     

   Sanft geschwungene Hügel, schmucke Dörfer, idyllische Winkel: Das Kleine Wiesental wird nicht von ungefähr "Die gute Stube des Landkreises" genannt


Eine malerische Liebeserklärung an diese Landschaft ist der neue Kalender der Initiative Kunst und Kultur Kleines Wiesental (KUK) für das Jahr 2010, der am Freitag in der VR-Bank in Schopfheim vorgestellt wurde.

Von Schopfheim aus führt diese Bilderreise durch Wieslet, Tegernau, Sallneck, Wies, Raich, Elbenschwand, Bürchau und Neuenweg – also die acht ehemaligen Gemeinden, die seit Anfang 2009 die Einheitsgemeinde Kleines Wiesental bilden. Diese Bilderreise durch eines der schönsten Täler des Schwarzwalds möchte auch Lust auf weitere Entdeckungen machen, sagte VR-Bank-Vorstand Bernhard Schlageter.

Der Kalender 2010 ist bereits der 16. Kalender, den KUK herausbringt, und Layout, Format und das Logo sind bis heute unverändert geblieben. Nach dem letzten Kalender, der dem Wiesleter Expressionisten Friedrich Ludwig gewidmet war, sind nun Landschaften und Ortsansichten von zehn regionalen Malern vertreten. Es sei gar nicht so einfach, immer neue Bilder mit Motiven aus dem Kleinen Wiesental zu finden, meinte Hans Viardot, der bei der Kalenderpräsentation die Künstler und ihre Werke näher vorstellte. Insgesamt wurden schon 196 Bilder in den bisherigen Kalendern abgebildet. "Es ist unglaublich, was für ein Bilderschatz in diesem Tal vorhanden ist und wie viele Künstler es hier gibt", erläuterte Hans Viardot von KUK, "da können wir noch viele Kalender ausstaffieren".


Den neuen Kalender von KUK „Das Kleine Wiesental - Die gute Stube des Landkreises“
präsentierten in der VR-Bank Bernhard Schlageter, die Malerin Christa Roser
und Hans Viardot (von links).
| Foto: Roswitha Frey

Auch dieses Mal ist KUK eine abwechslungsreiche und attraktive Auswahl an Wiesental-Bildern gelungen, meist sind es naturalistische Darstellungen in verschiedenen jahreszeitlichen Stimmungen.

Dabei sind die Kalendermacher auch immer um Biografien von Künstlern bemüht, die fast vergessen und wenig bekannt sind. So ziert ein naturgetreues Ölbild aus dem Jahr 1943 mit Panoramablick auf Schopfheim von Albert Lehmann das Januarblatt. Von dem Maler hängt ein großes Gemälde im Schopfheimer Krankenhaus. Das Februarblatt zeigt ein meisterliches Aquarell von Friedrich Ludwig, der hier 1935 seinen Heimatort Wieslet eingebettet in die wunderschöne Landschaftskulisse festgehalten hat. Eine Häuseransicht von Wieslet, das gern als "Tor zum Kleinen Wiesental" bezeichnet wird, ist das Motiv der Malerin Helga Geiger. Gleich mit zwei seiner meisterhaft präzisen "Bleistiftgemälde" ist Ernst Schleith, der große "Chunschtmoler vo Wiesleth", vertreten: einer in feinsten Licht-Schatten-Wirkungen gearbeiteten Naturansicht von Niedertegernau von 1924 und einem Porträt des Lehrers Gustav Kiefer aus Bürchau von 1919. Von dem Tegernauer Maler Rudolf Bechtel, genannt der "Molerrudi", findet sich ein prächtiges, farblich ansprechendes Gemälde mit Blick auf Tegernau und die umliegende Landschaft von 1947. "Das ist für die Einheimischen interessant, wenn sie studieren können, wie es damals ausgesehen hat", meint Hans Viardot zu diesen frühen Wiesentalbildern. Vieles hat sich auch gar nicht so sehr verändert, wie die idyllisch-romantische Wambacher Mühle, in naturnahem Stil gemalt von Fritz Kuhny, oder die reizvolle Impression von Langensee mit Holzschopf und Brücke von Theo Kölbl. Ebenfalls dem Naturvorbild verpflichtet ist auch das Ölbild von 1934 mit Breitwandblick über Wies und Umland von Edie Schultheiß, einem Maler, über dessen Vita man so gut wie nichts weiß. Auch ein modernes Landschaftsbild wurde in den Kalender aufgenommen: Mark-Roland Fuchs’ stark abstrahiertes, flächig gebautes und farblich auf Grün, Gelb, Blau und wenige Rotakzente verdichtetes Bild seine Heimatdorfs Ried. Gleich zwei Mal erfreuen die schönen Landschaftsbilder der Malerin Christa Roser den Kalender-Betrachter, einmal in einer lieblichen Ansicht von Sallneck unter blauem Himmel und einem traumhaft schönen Winterbild des verschneiten Neuenweg.

Eine Liebeserklärung musikalischer Art an dieses Tal machten Andreas Schafrina und Berthold Hünenberger vom Duo Spootschicht, die passend zu den Kalenderbildern alemannische Lieder sangen. In der VR-Bank sind die Kalenderbilder noch eine zeitlang ausgestellt.  


Nach einem Bericht der Badischen Zeitung / Original-Text:  Roswitha Frey
 

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