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MT - Bericht vom 16. Oktober 2018 |
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Hommage an zwei Opernsängerinnen KUK präsentiert ein Konzert der Extraklasse
Der
Verein „Krone und Kultur Kleines Wiesental“ (KUK) präsentiert ein Konzert der
Extraklasse.
Daniela Bianca Gierok (Contralto),
Verena Seid (Soprano) und Annemi Egri (Piano) erinnern mit ihrem Konzert am Frage: Frau Gierok, wie ist das Konzert entstanden? Hans Viardot, der Vorsitzende vom KUK-Verein, hat mich vor zehn Jahren gefragt, ob ich ein Programm mit dem Schwerpunkt Pauline Viardot-Garcia zusammenstellen könne. Er ist über mehrere Ecken mit ihr verwandt. Ich kannte die größte Sängerin des 19. Jahrhunderts gar nicht (lacht), habe mich dann aber mit dem Leben von Pauline und ihrer Schwester Maria Malibran beschäftigt. Maria starb schon im Alter von 28 Jahren nach einem Reitunfall. Pauline hatte ein langes Leben und reiste von Kindheit an mit ihrer Familie durch die ganze Welt. Sie sang in Amerika und Europa, sprach fünf Sprachen und lebte unter anderem in London, Paris und Baden-Baden. Beide Frauen waren in ihrer Lebensweise sehr modern. Frau Seid und ich werden das Leben der beiden ungewöhnlichen Frauen skizzieren. Frau Seid, eine tolle Kollegin aus dem Nordschwarzwald, übernimmt dabei den Part von Maria Malibran. Sie ist zwar nicht meine Schwester, aber wir haben am gleichen Tag Geburtstag, wie wir auf gemeinsamen Konzerten feststellten. Wir singen an dem Abend - mal solo, mal im Duett - Opernarien und Lieder, die das Repertoire und Leben der beiden berühmten Sängerinnen auszeichneten, aber auch einige der Eigenkompositionen der Schwestern. Frage: Was verbindet sie mit Pauline Viardot? Vieles, wie ich beim Lesen ihrer Biographie festgestellt habe. Am Wichtigsten: Wir haben beide einen großen Stimmumfang. Unsere Stimmlage heißt Contralto. Diese Stimmen können sowohl sehr hoch als auch sehr tief singen. Paulines und meine Stimme umspannt drei Oktaven. Ich komme vom kleinen c bis zum hohen c. Das gilt als außergewöhnlich. Weiter wurde über sie gesagt, sie sei wie eine Ameise, weil sie unablässig an sich und ihrer Kunst arbeitete. Und sie soll eine Neigung zur theatralischen Darstellung gehabt haben, was mir auch entspricht (lacht). Ich werde auch als Reminiszenz zu ihrer spanischen Herkunft ein wenig Flamenco tanzen. Frage: Wie sah das Leben abseits der Musik aus? Pauline hat überall, wo sie lebte, große Salons geführt, in denen sie die Künstler und Schönen und Reichen empfangen hat. Zu Gast in Baden Baden waren zahllose Berühmtheiten dieser Zeit, unter anderem Theodor Storm, Otto von Bismarck, Franz Liszt, Camille Saint-Saëns, Richard Wagner, die Schumanns und der Schriftsteller Iwan Turgenew. Sie war eine Networkerin. Frage: Sie haben sich jetzt intensiv auf dieses Konzert vorbereitet. Gehen Sie damit auf Tour? Wir geben mehrere Konzerte mit dem „Zwei Primadonnen“-Programm. Wir singen zum Beispiel im Ende Januar in Steinen und später auch in Baden-Baden. Frage: Was machen Sie, wenn Sie nicht ein Konzert über Maria Malibran und Pauline Viardot vorbereiten? Ich singe Oratorien und Liederabende und unterrichte leidenschaftlich gerne Gesang - übrigens genau wie Pauline Viardot auch. Im Juli hatte ich mit der Dirigentin Ansi Verwey des Theaters Basel zum Beispiel mit einen Richard-Wagner-Abend Premiere. Ich erfinde immer wieder außergewöhnliche Konzepte. Ich sehe mich als Vermittlerin zwischen der Musik und dem Konzertbesucher. Wenn es mir gelingt, Begeisterung für die Musik, den Gesang auszulösen, dann war es ein guter Abend. Ich habe zuerst Jazzgesang an der Musikhochschule Köln studiert, später auch Klassikgesang.
Original-Bericht: MT / Christoph Schennen
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