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Presse - Aktuell                          

BZ - Bericht vom 27. Dezember 2006

 
Eine Truhe voller gemalter Schätze

Sonderausstellung im Friedrich-Ludwig-Museum präsentiert nie gezeigte Ludwig-Bilder und weitere Maler aus der Region

In dieser „Schatztruhe" lagern weder Perlen noch Diamanten, sondern Bilder. Es sind Bilder aus der Sammlung der Initiative „Kunst und Kultur Kleines Wiesental", die meist aus Schenkungen in den Besitz von KuK gekommen sind. Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Initiative wird nun diese „Schatztruhe" geöffnet und in Form einer Sonderausstellung im Friedrich-Ludwig-Museum präsentiert.

Zu sehen sind in drei Räumen 23 sehr schöne Arbeiten von Friedrich Ludwig, die man teils noch nicht gezeigt hat, sowie 48 Bilder von verschiedensten Künstlern, die im Laufe der Jahre einmal hier ausgestellt haben oder deren Werke in einem der KuK-Kalender enthalten sind. Die Besucher bekommen einen Eindruck davon, was sich bei KuK alles an Ausstellungs-Aktivitäten getan hat und was an beachtlichen Kunstwerken in den Jahren zusammengekommen ist.



Die Vielfalt ist beeindruckend und man kann mit Fug und Recht von wahren Bilderschätzen reden, die KuK hier vorstellt. Dies gilt vor allem für die Bilder von Friedrich Ludwig. Der Blick bleibt gleich an einem farblich und formal sehr harmonisch komponierten Frauenbildnis hängen, einer aparten Frauenfigur in Gelb. Daneben sieht man Ludwigs ausdrucksvolles, in eher dunklen Farbtönen gehaltenes Porträt von Ingeborg Kieferle. Die Ärztin, die eine Freundin von Ludwigs zweiter Frau Christel Ludwig war, hat der KuK 18 Bilder von Ludwig in verschiedensten Tech
niken vermacht. Sehr sehenswert sind auch einige farblich expressive Pastelle von Friedrich Ludwig, eindrucksvolle Gebirgsbilder, aber auch Reiseimpressionen wie eine Parklandschaft an der Cote d'Azur, die „Häuser an der Steilküste" oder das sehr ästhetisch-elegant gemalte Bild von Mutter und Kind in Roquebrune. Welch hervorragender Maler und Kolorist Ludwig war, verraten ein ganz lichtes Stillleben, eine Landschaft mit blühendem Baum oder eine farblich aparte und abstrahierte Waldlandschaft in Gelb-Grün. Auch zwei realistische Tierzeichnungen finden sich in dem Raum. Im nächsten Ausstellungsraum herrscht bunte Vielseitigkeit. Das Spektrum reicht von den Wiesleter und Enkensteiner Rathaus-Ansichten von Heiner Harmes, die in ihrer Darstellung der Architektur sehr gelungen sind, über die naturgetreuen Ortsansichten aus Schopfheim und Tegernau von Karl Selz bis zu dem klassischen Sujet der „Badenden" von Theo Engel.

Aufmerksam wird man auf einige sehr feinsinnige und meisterhaft präzise Radierungen von Hermann Daur, die Motive von Rötteln, Ötlingen, dem Lindenplatz in Tüllingen oder „Schnitter bei der Ernte" in grafisch bestechend subtiler Manier festhalten. Ebenfalls vertreten sind ein Bild „Markgräflerland" von Berthold Hünenberger, einem langjährigen KuK-Mitglied, eine abstrakt-konstruktive Arbeit von Berthold Bausch oder die wunderschönen und sehr fantasievollen Märchenillustrationen von Jindra Capek etwa zur „Schneekönigin".

Sehr farbenprächtig geht es im dritten Raum der Sonderschau zu. Dort begegnet man unter anderem den „Vier Frauen" von Bruno Haas, ein Bild, in dem der Maler Figur raffiniert mit abstrakten Elementen und Flächen kombiniert. In ihren kräftigen Farben und dem individuellen Stil gefallen auch die Köpfe und Häuser von Helmut Vetter, die Expressionistisches mit kühnen Formen verbinden. Auch Traditionelles wie die Landschaften von Kurt Steiner ist in dieser anregenden Sammel-Ausstellung anzutreffen.
 
Badische Zeitung vom 27. 12. 2006 / Bericht und Foto: Roswitha Frey

 

 
„KUK öffnet seine Schatztruhe"
 
17. Dezember 2006 - 04. Februar 2007, sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr
( am 31. 12. 2006 geschlossen )
 

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