zurück

Presse - Aktuell                          

BZ - Bericht vom 14. April 2008


Tage des Museums sind gezählt

KUK kann es nicht verhindern / Zu wenige Besucher in Wieslet

Das Engagement der Initiative "Kunst und Kultur im Kleinen Wiesental" (KUK) lohnt sich oft.
 Aber nicht immer, wie in der Hauptversammlung deutlich wurde. Weil die Besucherzahlen zurückgingen und keine Rettung in Sicht ist, wird das Friedrich-Ludwig-Museum im ehemaligen Pfarramt in Wieslet am 17. April 2009 geschlossen.

 
Das Museum schließt zehn Jahre nach der Eröffnung. Viel Zeit, Geld und ehrenamtlicher Einsatz ist in das Museum geflossen, betonte der Vorsitzende Hans Viardot. Doch das konnte das Museum, das an den in Wieslet geborenen Maler Friedrich Ludwig erinnert, nicht retten. Die Vorstandschaft rang sich deshalb zu diesem Schritt durch. Zum einen fehlten junge Kräfte und zum anderen ist die Konkurrenz in hauptberuflich geführten Museen der Region zu stark, so der Tenor. Überdies flössen auch kaum staatliche Zuschüsse, die die Zukunft des Museums hätten langfristig sichern können. Das Überangebot an Kultur ringsum zwinge zu diesem Entschluss.
 
Man habe gut zusammengearbeitet und viel gegeben. Immerhin seien 15 000 Besucher in neun Jahren gekommen. Man dürfe stolz sein, nun neun Jahre so aktiv gewirkt zu haben. Aber in Zukunft werde es immer schwieriger. Der anwesende Förderer Sigurd Marien lobte die Initiative von KUK und betonte das Bestehenbleiben des bislang stets guten Kontaktes zu KUK und dem Geburtsort Wieslet des Malers Friedrich Ludwig. Man werde die im Tal vorhandenen Bilder immer wieder ausstellen — nur eben nicht im nach dem Maler benannten Museum.
 
Zwischen 30 und 40 Mitglieder engagieren sich für die Kunst und Kultur im Kleinen Wiesental. Seit 15 Jahren ist die Initiative aktiv. Im vergangenen Jahr gab es laut Hans Viardot eine Fülle an lohnenden Aufgaben zu bewältigen. Als bedeutende Arbeiten der vergangenen Jahre wurden in der Versammlung erwähnt: Die Herrichtung des Ernst-Schleith-Ateliers, die jährliche Herausgabe eines Kalenders, die Organisation zahlreicher Kunstausstellungen, Konzerte, die Führungen durch mehrere Dörfer, von den Museen über Bauernhöfe zur Streichmühle und dem Schneiderhof, nicht zuletzt um auch ein so kleines, aber an Kulturellem so satt gefülltes Tal den Fremden und den Touristen, aber auch vielen Einheimischen, zu öffnen.
 
Im Internet ist KUK mit einer eigenen Homepage vertreten, ebenso liest man immer wieder von der Initiative in Zeitungen und Zeitschriften. Alle Altersgruppen werden berücksichtigt, ob es sich um normale oder Sonderausstellungen handelt. Museumsnächte, Konzerte und Dichterlesungen zählten ebenso zum Jahresprogramm wie Führungen zu den Kostbarkeiten und Raritäten des 3000 Einwohner zählenden Schwarzwaldtales. Auch Jubiläen wie die 850-Jahrfeier Wieslets wurde von den KUK Initiatoren wahrgenommen und mit organisiert.

Das KUK-Vorstandsteam setzt sich neu zusammen
 
Ursula Bechtel legte in der Versammlung einen tadellos gefertigten Kassenbericht vor, wofür sie Lob von der Kassenprüfung erhielt. Bei den Wahlen des führenden Fünfer-Gremiums wurden Hans Viardot, Verena Kuttler, und Hans-Günther Wenning wieder gewählt. Helmut Gerstner und Peter Sütterlin wollten für dieses Amt nicht mehr kandidieren. Diese Lücke schließen nun Berthold Bausch und Berthold Hünenberger. Die beiden ausscheidenden Führungsmitglieder übernahmen andere Ämter — Peter Sütterlin wird Beisitzer und Helmut Gestner als Kassenprüfer agieren. Als weitere Beisitzer wählte die Versammlung Ingrid Echtle, Hans-Dieter Kilchling, Reinhard Roser, Sigrid Schleith und Julius Cornelsen. Zweite Kassenprüferin ist Elisabeth Kilchling. Schriftführerin bleibt in bewährter Weise Marianne Wenning, während Ursula Bechtel weiterhin die Finanzen verwaltet. 
 
Badische Zeitung vom 14. 4. 2008 / Bericht: Georg Diehl
 

zurück   nach oben