Ludwig-Bilder ins Wiesleter Rathaus?
Gemeinderat Kleines Wiesental
diskutiert die Zukunft des Friedrich-Ludwig-Museums / Große Zustimmung für
Fortführung.
Auf der Kippe steht nach wie vor die Zukunft des
Friedrich-Ludwig-Museums in Wieslet.
Im Gemeinderat bestand Einigkeit darüber, dass das Museum eine
Bereicherung für
das Kleine Wiesental ist. Foto: Robert Bergmann
Die Fortführung des Friedrich-Ludwig-Museums in
Wieslet stand auf der Tagesordnung des Gemeinderats Kleines Wiesental bei
der Sitzung am 21. April. Nach einer Schilderung des Sachstands durch Hans
Viardot bestand Einigkeit im Gremium, das Museum zu erhalten. Wie das
allerdings geschehen soll, ist weiter unklar.
Der Vorstand der Initiative "Kunst und Kultur Kleines Wiesental (KuK)" hat
entschieden, das Ludwig-Museum nicht in eigener Regie fortzuführen, da es
primär an der personellen Kraft fehlt, den Betrieb weiter aufrecht zu
erhalten (wir berichteten). KuK würde es begrüßen, wenn die Gemeinde
Kleines Wiesental die Trägerschaft übernehmen könnte, wie Hans Viardot,
der Sprecher von KuK in der Sitzung noch einmal betonte.
Zu Beginn der Beratungen bat Bürgermeister Gerd Schönbett die Gemeinderäte
um ein "Stimmungsbild". In den Beiträgen erklärten die Gemeinderäte ihre
Wertschätzung für die Einrichtung, die als unbedingt erhaltenswert
angesehen wird. Karen Kiefer sprach von einer Bereicherung für das Tal,
und Günter Giesin sprach sich ebenfalls für den Erhalt des Museums aus.
"Wenn das Museum einmal verloren ist, dann ist das
unwiederbringlich", vermutete er. Aufgrund der finanziellen Situation der
Gemeinde wurde eine mögliche Unterstützung primär darin gesehen, dem
Museum eines der Rathäuser des Tals – mit Priorität für das Rathaus in
Wieslet – zur Verfügung zu stellen, um die Initiative von den Mietkosten
zu entlasten.
Auf Anregung von Gerd Schönbett gab Hans Viardot eine Stellungnahme zum
derzeitigen Sachstand ab. "Am letzten Freitag um 0 Uhr hat KuK das Museum
geschlossen", erklärte er. Dieser Entscheid sei primär deshalb getroffen
worden, weil die personellen Kapazitäten für eine Weiterführung fehlen.
Nach einer eindrücklichen Schilderung der Erfolgsgeschichte des Museums
informierte Hans Viardot, dass das Museum Ende Mai aus dem jetzigen
Domizil ausziehen wird. Mit dem Ortschaftsrat Wieslet wurde vereinbart,
dass die Schule vorübergehend als Depot für die Bilder genutzt werden
kann.
Der Bestand verzeichnet 60 Bilder von Ernst Schleith, 30 Gemälde von
Friedrich Ludwig sowie knapp 100 weitere Werke von Künstlern aus der
Region. "Dieser Schatz soll der Gemeinde zufallen, wenn KuK einmal
definitiv aufhört", erklärte Hans Viardot, der es bedauerte, dass KuK
bislang von der Gemeinde keine Unterstützung erfahren hat. Die "Marien-Family-Group",
die Eigentümerin des Ludwig-Nachlasses ist, erwägt eine Weiterführung des
Museums, dann aber ausschließlich mit Werken von Friedrich Ludwig und ohne
die viel beachteten Sonderausstellungen. Entschieden ist aber auch hier
noch nichts.
Bürgermeister Gerd Schönbett erklärte, dass für die Gemeinde die Übernahme
der Trägerschaft des Museums kein Problem darstelle. Auch finanziell gibt
es Hoffnungsschimmer, da Landrat Walter Schneider eine weitere
Unterstützung seitens des Landkreises zugesagt hat. "Es wird einfach sehr
schwierig, wenn der Mentor fehlt", betonte Gerd Schönbett, denn das Museum
habe seinen Erfolg wesentlich dem Einsatz der Helfer von KuK zu verdanken.
Gerade an der Stelle fehle es aber anscheinend im Augenblick. "Hier müsste
die Initiative aus der Bevölkerung kommen", so der Bürgermeister, da die
Gemeinde selbst mit anderen Problemen zu kämpfen habe. Auch hinsichtlich
der Bereitstellung des Rathauses in Wieslet war Gerd Schönbett skeptisch.
"Um daraus ein Museum zu machen, sind einige Investitionen erforderlich",
betonte Schönbett, der die Frage in den Raum stellte, wie man solche
Investitionen erklären solle, wenn gleichzeitig Kindergärten geschlossen
werden müssten.
Da für Juni 2010 eine nächste Gesprächsrunde der Gemeindevertreter und der
Initiative KuK mit Landrat Walter Schneider anberaumt ist, wurde die
weitere Beratung über die Fortführung des Museums bis nach dieser Sitzung
vertagt.
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