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Presse - Aktuell                          

BZ - Bericht vom 27. April 2010


Ludwig-Bilder ins Wiesleter Rathaus?

Gemeinderat Kleines Wiesental diskutiert die Zukunft des Friedrich-Ludwig-Museums / Große Zustimmung für Fortführung.


Auf der Kippe steht nach wie vor die Zukunft des Friedrich-Ludwig-Museums in Wieslet.
Im Gemeinderat bestand Einigkeit darüber, dass das Museum eine Bereicherung für
das Kleine Wiesental ist.
Foto: Robert Bergmann
 

Die Fortführung des Friedrich-Ludwig-Museums in Wieslet stand auf der Tagesordnung des Gemeinderats Kleines Wiesental bei der Sitzung am 21. April. Nach einer Schilderung des Sachstands durch Hans Viardot bestand Einigkeit im Gremium, das Museum zu erhalten. Wie das allerdings geschehen soll, ist weiter unklar.

Der Vorstand der Initiative "Kunst und Kultur Kleines Wiesental (KuK)" hat entschieden, das Ludwig-Museum nicht in eigener Regie fortzuführen, da es primär an der personellen Kraft fehlt, den Betrieb weiter aufrecht zu erhalten (wir berichteten). KuK würde es begrüßen, wenn die Gemeinde Kleines Wiesental die Trägerschaft übernehmen könnte, wie Hans Viardot, der Sprecher von KuK in der Sitzung noch einmal betonte.

Zu Beginn der Beratungen bat Bürgermeister Gerd Schönbett die Gemeinderäte um ein "Stimmungsbild". In den Beiträgen erklärten die Gemeinderäte ihre Wertschätzung für die Einrichtung, die als unbedingt erhaltenswert angesehen wird. Karen Kiefer sprach von einer Bereicherung für das Tal, und Günter Giesin sprach sich ebenfalls für den Erhalt des Museums aus.


"Wenn das Museum einmal verloren ist, dann ist das unwiederbringlich", vermutete er. Aufgrund der finanziellen Situation der Gemeinde wurde eine mögliche Unterstützung primär darin gesehen, dem Museum eines der Rathäuser des Tals – mit Priorität für das Rathaus in Wieslet – zur Verfügung zu stellen, um die Initiative von den Mietkosten zu entlasten.

Auf Anregung von Gerd Schönbett gab Hans Viardot eine Stellungnahme zum derzeitigen Sachstand ab. "Am letzten Freitag um 0 Uhr hat KuK das Museum geschlossen", erklärte er. Dieser Entscheid sei primär deshalb getroffen worden, weil die personellen Kapazitäten für eine Weiterführung fehlen. Nach einer eindrücklichen Schilderung der Erfolgsgeschichte des Museums informierte Hans Viardot, dass das Museum Ende Mai aus dem jetzigen Domizil ausziehen wird. Mit dem Ortschaftsrat Wieslet wurde vereinbart, dass die Schule vorübergehend als Depot für die Bilder genutzt werden kann.

Der Bestand verzeichnet 60 Bilder von Ernst Schleith, 30 Gemälde von Friedrich Ludwig sowie knapp 100 weitere Werke von Künstlern aus der Region. "Dieser Schatz soll der Gemeinde zufallen, wenn KuK einmal definitiv aufhört", erklärte Hans Viardot, der es bedauerte, dass KuK bislang von der Gemeinde keine Unterstützung erfahren hat. Die "Marien-Family-Group", die Eigentümerin des Ludwig-Nachlasses ist, erwägt eine Weiterführung des Museums, dann aber ausschließlich mit Werken von Friedrich Ludwig und ohne die viel beachteten Sonderausstellungen. Entschieden ist aber auch hier noch nichts.

Bürgermeister Gerd Schönbett erklärte, dass für die Gemeinde die Übernahme der Trägerschaft des Museums kein Problem darstelle. Auch finanziell gibt es Hoffnungsschimmer, da Landrat Walter Schneider eine weitere Unterstützung seitens des Landkreises zugesagt hat. "Es wird einfach sehr schwierig, wenn der Mentor fehlt", betonte Gerd Schönbett, denn das Museum habe seinen Erfolg wesentlich dem Einsatz der Helfer von KuK zu verdanken. Gerade an der Stelle fehle es aber anscheinend im Augenblick. "Hier müsste die Initiative aus der Bevölkerung kommen", so der Bürgermeister, da die Gemeinde selbst mit anderen Problemen zu kämpfen habe. Auch hinsichtlich der Bereitstellung des Rathauses in Wieslet war Gerd Schönbett skeptisch. "Um daraus ein Museum zu machen, sind einige Investitionen erforderlich", betonte Schönbett, der die Frage in den Raum stellte, wie man solche Investitionen erklären solle, wenn gleichzeitig Kindergärten geschlossen werden müssten.

Da für Juni 2010 eine nächste Gesprächsrunde der Gemeindevertreter und der Initiative KuK mit Landrat Walter Schneider anberaumt ist, wurde die weitere Beratung über die Fortführung des Museums bis nach dieser Sitzung vertagt.


 

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