„Larven" so schaurig, so schön
KUK zeigt im Friedrich-Ludwig-Museum
Wieslet rund 40 Masken aus der Werkstatt des Brombacher Künstlers Dieter
Weber
Laut und fetzig, jazzig und swingend klang es am Freitagabend für einmal
in der Dorfkirche Wieslet und im Friedrich-Ludwig-Museum: Grund war die
Vernissage zur Ausstellung „Fasnachtsmasken zwischen Horror und Kunst" von
Dieter Weber.
Der „fünften Jahreszeit" angemessen, ging es da auch musikalisch mal etwas
turbulenter und schmissiger zu, als die Zeller Guggemusik „Noteknacker" in
ihren prächtigen Kostümen durch die Kirche und zum Museum zog und die
Vernissagebesucher mit Gugge-Klängen begleitete.

Auch der Schöpfer der Masken, Dieter Weber aus Brombach, genannt der „Horror-Wäber",
griff zur Posaune und spielte zusammen mit Wilfried Wöhrle von den „Pepperhouse
Stompers", Dieter Walz und Andreas Wöhrle Jazz-Stücke wie „Down by the
Riverside". So jazzig beschwingt, so fröhlich und ausgelassen die Musik,
so ungewöhnlich ist auch diese 27. Sonderausstellung der KUK mit
Fasnachts- und Horrormasken, die an diesem Abend eröffnet wurde. Dieter
Weber, so meinte Hans Viardot von der KUK zur Begrüßung, sei „ein Künstler
auf seinem Gebiet" . Aus Hunderten von Larven, die der Masken-Gestalter in
seinem Maskenatelier und „Saal des Grauens" in Brombach zeige, habe man
für die Wiesleter Ausstellung rund 40 Larven und zwei lebensgroße Figuren
ausgewählt, außerdem zahlreiche Fotografien der Masken in Bilderrahmen. In
der Ausstellung, so Viardot, verbinden sich die Tradition der Fasnacht mit
neuen Ideen. Mehr über die Geschichte der Masken und Fasnachtsbräuche der
schwäbisch-alemannischen Fasnacht erfuhren die Besucher von dem
Volkskundler und Fasnachtsforscher Peter Müller aus Waldkirch. Er
erläuterte anhand von mitgebrachten historischen Masken verschiedene alte
und archaische Maskenbräuche und ging auch auf die gespenstische
Maskenwelt des Halloween ein. Aufschlussreich und informativ für die
Vernissagegäste war auch ein Film über den „Larvenmacher" Dieter Weber.
Badische Zeitung vom
12. 2. 2007 / Bericht und Foto: Roswitha Frey
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