Ein Kulturhaus als Krönung
Initiative Kunst und Kultur
erhält für ihre Idee beim Jubiläumsfest Unterstützung vom Landrat.
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„Gemeinsam werden wir das Ding stemmen“, sagte Landrat Walter Schneider (links)
zu Hans Viardot
zu den Plänen eines Kulturhauses.
Foto: H.
Fabry
Am Ort ihrer Gründung, im Tegernauer "Ochsen", feierte die Initiative KuK –
Kunst und Kultur im Kleinen Wiesental ihr zwanzigjähriges Bestehen. Angesichts
der Leistungsbilanz wollte Landrat Walter Schneider am Freitag Zuversicht
vermitteln und rief zu weiteren Anstrengungen auf.
Umrahmt von alemannischen Liedern des "Duo Spootschicht" war das Jubiläum
Anlass, auf die Arbeit der vergangenen Jahre zurück zu blicken und die Fragen
der Gegenwart aufzuwerfen. Vorsitzender Hans Viardot ging in seiner Ansprache
auf die Gründung der Initiative ein, die immer eine kulturelle Einrichtung
"sozusagen um die Ecke" sein wollte und sich engagiert für die Förderung und den
Erhalt der Kunst, der Dichtung, des Liedguts und der Heimatgeschichte einsetzte.
Hans Viardot schilderte die Einrichtung verschiedener Heimatstuben in
Wirtshäusern des Tals, des Friedrich-Ludwig-Museums in Wieslet sowie der
annähernd 60 Sonderausstellungen im Museum, der KuK-Kalender und der
Museumsnächte, die im Landkreis nach wie vor einmalig seien. "Es war von Anfang
an und ist heute noch ein Engagement auf freier und freiwilliger Basis", betonte
der Vorsitzende, "und ohne den gewaltigen Einsatz der Vereinsmitglieder und
vieler Helfer wäre diese Leistung nicht möglich gewesen". Seine größte Sorge, so
der Vorsitzende , sei die um die Zukunft der gesammelten KuK-Schätze. Sein
Vorschlag: ein Kulturhaus im Tal schaffen, in dem das Kulturgut, das einen
wesentlichen Teil der Identität und der Besonderheit des Kleinen Wiesentals
ausmache, auf Dauer den Bürgern und den Besuchern zugänglich gemacht werden
könne.
Bürgermeister Gerd Schönbett dankte für die "außergewöhnliche und beeindruckende
Arbeit" der Initiative, die wesentlich zur Bekanntheit des Kleinen Wiesentals
beigetragen habe. Mit Blick auf die Diskussionen der vergangenen Wochen
erinnerte Gerd Schönbett daran, dass die Gemeinde in finanzieller Hinsicht immer
noch das "Sorgenkind des Landes" ist.
Dem Gedanken eines Kunst- und Kulturhauses stehe die Gemeinde aber positiv
gegenüber. Auch wenn das bisher noch nicht möglich gewesen sei, so sei jetzt die
Zeit, auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Schönbetts Dank für die Arbeit von KuK galt
auch ihrem Vorsitzenden. "KuK lebt von Hans Viardot", sagte Gerd Schönbett und
wünschte sich, die Versammlung möge sich in zwanzig Jahren wieder am gleichen
Ort zum nächsten Jubiläum zusammenfinden.
"Ich möchte heute Hoffnung machen", eröffnete Landrat Walter Schneider seine
Ansprache. "Bei dem, was hier erreicht wurde, muss man weitermachen", sagte er,
"es darf nicht zum Zapfenstreich geblasen werden." Kunst und Kultur gehöre zum
öffentlichen Leben einfach dazu, auch wenn dieser Bereich etwas auf Sparflamme
gehalten worden sei. "Kunst und Kultur stehen immer in einem gewissen
Spannungsverhältnis zu den übrigen Aufgaben", so Landrat Walter Schneider
weiter, "aber es ist gerade dieses Spannungsverhältnis, aus dem etwas Neues
entstehen kann."
Mit Blick auf das mehrfach erwähnte Kulturhaus nahm der Landrat Stellung: "Ich
bin fest entschlossen, und ich mache Ihnen die Zusage, auch nach meinem
Ausscheiden als Landrat mit Ihnen nach Mitteln und Wegen zu suchen, dieses
Projekt zu realisieren", sagte Schneider. "Gemeinsam werden wir das Ding
stemmen." Seine Ansprache schloss der Landrat mit einem Dank an die
KuK-Mitglieder. Im Verlauf des Abends stellte Hansjürg Baumgartner der
Versammlung den neuen Internet-Auftritt der Initiative KuK vor.
Original-Bericht: Badische
Zeitung / Heiner Fabry
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