zurück

Presse - Aktuell                          

BZ - Bericht vom 13. Dezember 2011




Ein Kulturhaus als Krönung


Initiative Kunst und Kultur erhält für ihre Idee beim Jubiläumsfest Unterstützung vom Landrat.



„Gemeinsam werden wir das Ding stemmen“, sagte Landrat Walter Schneider (links) zu Hans Viardot
zu den Plänen eines Kulturhauses.
Foto: H. Fabry


Am Ort ihrer Gründung, im Tegernauer "Ochsen", feierte die Initiative KuK – Kunst und Kultur im Kleinen Wiesental ihr zwanzigjähriges Bestehen. Angesichts der Leistungsbilanz wollte Landrat Walter Schneider am Freitag Zuversicht vermitteln und rief zu weiteren Anstrengungen auf.

Umrahmt von alemannischen Liedern des "Duo Spootschicht" war das Jubiläum Anlass, auf die Arbeit der vergangenen Jahre zurück zu blicken und die Fragen der Gegenwart aufzuwerfen. Vorsitzender Hans Viardot ging in seiner Ansprache auf die Gründung der Initiative ein, die immer eine kulturelle Einrichtung "sozusagen um die Ecke" sein wollte und sich engagiert für die Förderung und den Erhalt der Kunst, der Dichtung, des Liedguts und der Heimatgeschichte einsetzte.

Hans Viardot schilderte die Einrichtung verschiedener Heimatstuben in Wirtshäusern des Tals, des Friedrich-Ludwig-Museums in Wieslet sowie der annähernd 60 Sonderausstellungen im Museum, der KuK-Kalender und der Museumsnächte, die im Landkreis nach wie vor einmalig seien. "Es war von Anfang an und ist heute noch ein Engagement auf freier und freiwilliger Basis", betonte der Vorsitzende, "und ohne den gewaltigen Einsatz der Vereinsmitglieder und vieler Helfer wäre diese Leistung nicht möglich gewesen". Seine größte Sorge, so der Vorsitzende , sei die um die Zukunft der gesammelten KuK-Schätze. Sein Vorschlag: ein Kulturhaus im Tal schaffen, in dem das Kulturgut, das einen wesentlichen Teil der Identität und der Besonderheit des Kleinen Wiesentals ausmache, auf Dauer den Bürgern und den Besuchern zugänglich gemacht werden könne.

Bürgermeister Gerd Schönbett dankte für die "außergewöhnliche und beeindruckende Arbeit" der Initiative, die wesentlich zur Bekanntheit des Kleinen Wiesentals beigetragen habe. Mit Blick auf die Diskussionen der vergangenen Wochen erinnerte Gerd Schönbett daran, dass die Gemeinde in finanzieller Hinsicht immer noch das "Sorgenkind des Landes" ist.

Dem Gedanken eines Kunst- und Kulturhauses stehe die Gemeinde aber positiv gegenüber. Auch wenn das bisher noch nicht möglich gewesen sei, so sei jetzt die Zeit, auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Schönbetts Dank für die Arbeit von KuK galt auch ihrem Vorsitzenden. "KuK lebt von Hans Viardot", sagte Gerd Schönbett und wünschte sich, die Versammlung möge sich in zwanzig Jahren wieder am gleichen Ort zum nächsten Jubiläum zusammenfinden.

"Ich möchte heute Hoffnung machen", eröffnete Landrat Walter Schneider seine Ansprache. "Bei dem, was hier erreicht wurde, muss man weitermachen", sagte er, "es darf nicht zum Zapfenstreich geblasen werden." Kunst und Kultur gehöre zum öffentlichen Leben einfach dazu, auch wenn dieser Bereich etwas auf Sparflamme gehalten worden sei. "Kunst und Kultur stehen immer in einem gewissen Spannungsverhältnis zu den übrigen Aufgaben", so Landrat Walter Schneider weiter, "aber es ist gerade dieses Spannungsverhältnis, aus dem etwas Neues entstehen kann."

Mit Blick auf das mehrfach erwähnte Kulturhaus nahm der Landrat Stellung: "Ich bin fest entschlossen, und ich mache Ihnen die Zusage, auch nach meinem Ausscheiden als Landrat mit Ihnen nach Mitteln und Wegen zu suchen, dieses Projekt zu realisieren", sagte Schneider. "Gemeinsam werden wir das Ding stemmen." Seine Ansprache schloss der Landrat mit einem Dank an die KuK-Mitglieder. Im Verlauf des Abends stellte Hansjürg Baumgartner der Versammlung den neuen Internet-Auftritt der Initiative KuK vor.


Original-Bericht: Badische Zeitung / Heiner Fabry
 

zurück   nach oben