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Liebesfrust mit
Augenzwinkern
Klaus Streicher
und Felix Herrmann bereicherten mit ihren Versen eine neue Ausstellung
im Wirtshausmuseum "Krone" in Tegernau.
Mit einschmeichelnden Stimmen, Charme und Witz amüsierten "Die
Liebestöter" ihre Zuhörer bei der Museumsnacht am Freitag im Wirtshausmuseum
"Krone" in Tegernau. Neben dem musikalischen Vergnügen bot der Abend einen
lokalhistorisch interessanten Bilderbogen mit 300 Fotos und Postkarten.
![](museumsnacht_liebestoeter.jpg)
Felix
Herrmann und Klaus Streicher amüsierten als galant-gewitzte „Liebestöter“
mit ihren Chansons am Freitag.
Foto: Roswitha Frey
Liebestöter live: Auch
wenn der Saal nicht ganz voll war – die Veranstalter hatten mit mehr Besuchern
gerechnet –, brachten "Die Liebestöter" mit Klaus Streicher aus Fahrnau und
Felix Herrmann aus Eichen ihr Publikum gleich in Schwung und gute Laune. Die
beiden Herren erwiesen sich als galante Schwerenöter, Charmeure und
Verse-Drechsler, die unterhaltsam und süffisant über Liebeslust und Liebesfrust
sangen. So humorvoll und augenzwinkernd wie die Chansons über die Torheiten und
Tücken in der Liebe waren auch die Sticheleien und das Geplänkel zwischen "Herrn
Streicher" und "Herrn Herrmann", die in verschiedenste Rollen schlüpften. Felix
Herrmann gab den Möchtegern-Kavalier, der sein Glück mal bei einer
Wurstverkäuferin, mal bei einer "scharfen Autoschlosser-Braut" versucht, aber
die Rendezvous immer vermasselt.
Klaus Streicher mimt mit tragikomischer Miene
den Pantoffelhelden, der Angst vor seiner Frau hat, besingt im nächsten Lied
aber auch leidenschaftlich das "herrliche Weib", das nicht kochen, tanzen und
singen könne …
Das Duo hatte pfiffige Arrangements alter
Schlager, eigene Stücke und schwarzhumorig-satirische Lieder im Programm. In der
Nummer "Alle Mann" preisen die "Liebestöter" den Damen allerlei Typen der
Spezies Mann an, vom Strohmann über den Schneemann für Gänsehaut-Momente bis zum
glutvollen Pyro-Mann für heiße Nächte: "Testen Sie unseren Mustermann. Meine
Damen, geh’n Sie ran". Mann o Mann!
Immer verpacken die beiden Sänger, Gitarristen
und Liedermacher die amourösen Geschichten in flotte, eingängige Melodien mit
musikalischem Witz, Süffisanz und hintergründigem Schalk. Auch das
Herzschmerz-Lied vom "Onkel Doktor", der das Küssen verbietet, oder das Lied von
den verzwickten Verwandtschaftsverhältnissen interpretierten die Liebestöter
unwiderstehlich mit frechem Humor und Selbstironie.
Neue Ausstellung: Bei
der elften Museumsnacht wurde auch eine neue Postkarten-Ausstellung eröffnet.
Hans Viardot zeigt aus seiner Sammlung teils über 100 Jahre alte Postkarten und
Fotos aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Wieslet, Tegernau, Elbenschwand,
Bürchau, Neuenweg, Raich, Wies und Sallneck, verteilt auf acht Tafeln. Außerdem
je eine Tafel mit historischen Altstadt-Motiven aus Schopfheim, dem "Tor zum
Kleinen Wiesental", und vom Belchen, dem Hausberg des Kleinen Wiesentals.
Neben idyllischen Landschafts- und Dorfansichten
sind unter den rund 300 Bildern und Postkarten alte Gasthäuser, Plätze und
Häuser abgebildet, die es teils heute nicht mehr gibt. Man sieht Abbildungen von
Kapellen, Brunnen und einem nicht mehr erhaltenen Kirchenfresko, Kirchenglocken,
die eingeschmolzen wurden, ein strohgedecktes Bauernhaus, frühere Landwirtschaft
auf Äckern und Feldern oder einen Viehhirten. Von zeitgeschichtlichem Wert sind
auch schöne Aufnahmen von Frauen in Markgräfler Tracht mit schmucker
Hörnerkappe. Auch Gruppenbilder von Hochzeiten in Wies, ein Gruppenfoto der
Gründer und Erbauer des Kraftwerks Köhlgartenwiese, Bilder aus der Zeit des
Ersten Weltkriegs und Fotografien von Leuten aus den Dörfern geben authentischen
Einblick in das frühere Leben im Kleinen Wiesental und wecken bei Besuchern der
älteren Generation Erinnerungen. So war die Krone an diesem Abend wieder ein
belebtes Haus voller Klänge, Bilder und Geschichten.
Eingeladen hatte der Verein "KuK – Krone und Kultur Kleines Wiesental".
Postkarten-Ausstellung jeden
Freitagabend ab 19 Uhr in der "Krone" in Tegernau
Original-Bericht: BZ / Roswitha Frey
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