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Presse - Aktuell

 

BZ - Bericht vom 28. September 2016

 

 

Liebesfrust mit Augenzwinkern

 

Klaus Streicher und Felix Herrmann bereicherten mit ihren Versen eine neue Ausstellung
 im Wirtshausmuseum "Krone" in Tegernau.

Mit einschmeichelnden Stimmen, Charme und Witz amüsierten "Die Liebestöter" ihre Zuhörer bei der Museumsnacht am Freitag im Wirtshausmuseum "Krone" in Tegernau. Neben dem musikalischen Vergnügen bot der Abend einen lokalhistorisch interessanten Bilderbogen mit 300 Fotos und Postkarten.


 Felix Herrmann und Klaus Streicher amüsierten als galant-gewitzte „Liebestöter“
mit ihren Chansons am Freitag.
 
   Foto: Roswitha Frey

Liebestöter live: Auch wenn der Saal nicht ganz voll war – die Veranstalter hatten mit mehr Besuchern gerechnet –, brachten "Die Liebestöter" mit Klaus Streicher aus Fahrnau und Felix Herrmann aus Eichen ihr Publikum gleich in Schwung und gute Laune. Die beiden Herren erwiesen sich als galante Schwerenöter, Charmeure und Verse-Drechsler, die unterhaltsam und süffisant über Liebeslust und Liebesfrust sangen. So humorvoll und augenzwinkernd wie die Chansons über die Torheiten und Tücken in der Liebe waren auch die Sticheleien und das Geplänkel zwischen "Herrn Streicher" und "Herrn Herrmann", die in verschiedenste Rollen schlüpften. Felix Herrmann gab den Möchtegern-Kavalier, der sein Glück mal bei einer Wurstverkäuferin, mal bei einer "scharfen Autoschlosser-Braut" versucht, aber die Rendezvous immer vermasselt.

Klaus Streicher mimt mit tragikomischer Miene den Pantoffelhelden, der Angst vor seiner Frau hat, besingt im nächsten Lied aber auch leidenschaftlich das "herrliche Weib", das nicht kochen, tanzen und singen könne …

Das Duo hatte pfiffige Arrangements alter Schlager, eigene Stücke und schwarzhumorig-satirische Lieder im Programm. In der Nummer "Alle Mann" preisen die "Liebestöter" den Damen allerlei Typen der Spezies Mann an, vom Strohmann über den Schneemann für Gänsehaut-Momente bis zum glutvollen Pyro-Mann für heiße Nächte: "Testen Sie unseren Mustermann. Meine Damen, geh’n Sie ran". Mann o Mann!

Immer verpacken die beiden Sänger, Gitarristen und Liedermacher die amourösen Geschichten in flotte, eingängige Melodien mit musikalischem Witz, Süffisanz und hintergründigem Schalk. Auch das Herzschmerz-Lied vom "Onkel Doktor", der das Küssen verbietet, oder das Lied von den verzwickten Verwandtschaftsverhältnissen interpretierten die Liebestöter unwiderstehlich mit frechem Humor und Selbstironie.

Neue Ausstellung: 
Bei der elften Museumsnacht wurde auch eine neue Postkarten-Ausstellung eröffnet. Hans Viardot zeigt aus seiner Sammlung teils über 100 Jahre alte Postkarten und Fotos aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Wieslet, Tegernau, Elbenschwand, Bürchau, Neuenweg, Raich, Wies und Sallneck, verteilt auf acht Tafeln. Außerdem je eine Tafel mit historischen Altstadt-Motiven aus Schopfheim, dem "Tor zum Kleinen Wiesental", und vom Belchen, dem Hausberg des Kleinen Wiesentals.

Neben idyllischen Landschafts- und Dorfansichten sind unter den rund 300 Bildern und Postkarten alte Gasthäuser, Plätze und Häuser abgebildet, die es teils heute nicht mehr gibt. Man sieht Abbildungen von Kapellen, Brunnen und einem nicht mehr erhaltenen Kirchenfresko, Kirchenglocken, die eingeschmolzen wurden, ein strohgedecktes Bauernhaus, frühere Landwirtschaft auf Äckern und Feldern oder einen Viehhirten. Von zeitgeschichtlichem Wert sind auch schöne Aufnahmen von Frauen in Markgräfler Tracht mit schmucker Hörnerkappe. Auch Gruppenbilder von Hochzeiten in Wies, ein Gruppenfoto der Gründer und Erbauer des Kraftwerks Köhlgartenwiese, Bilder aus der Zeit des Ersten Weltkriegs und Fotografien von Leuten aus den Dörfern geben authentischen Einblick in das frühere Leben im Kleinen Wiesental und wecken bei Besuchern der älteren Generation Erinnerungen. So war die Krone an diesem Abend wieder ein belebtes Haus voller Klänge, Bilder und Geschichten.
 Eingeladen hatte der Verein "KuK – Krone und Kultur Kleines Wiesental".

 

Postkarten-Ausstellung jeden Freitagabend ab 19 Uhr in der "Krone" in Tegernau

 

 

Original-Bericht: BZ / Roswitha Frey
 

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