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Presse - Aktuell                          

BZ - Bericht vom 22. Dezember 2014



Erinnerung an den Heimatmaler Theo Kölbl

Im Wirtshausmuseum "Krone" soll eine "Theo-Kölbl-Stube" eingerichtet werden /
Beim sonntäglichen Frühschoppen ging es um Leben und Werk des Künstlers.


Eine „Kölbl-Stube“ soll im Wirtshausmuseum in Tegernau eingerichtet werden. Hans Viardot (KuK)
zeigt das Bild „Weg in der Landschaft“. Heimatdichter Hans Ruf und Gretli Vollmer trugen
zum Programm des Abends bei. Foto: Heiner Fabry



Die Initiative Kunst und Kultur im Kleinen Wiesental (KuK) und der Krone-Verein wollen mit der geplanten Einrichtung einer Theo-Kölbl-Stube in der Tegernauer Krone dem beliebten Maler und Karikaturisten ein kleines, aber herzliches Denkmal setzen. Im Rahmen eines Frühschoppens wurde an Kölbl erinnert.
Es sind die Künstler, die in Wort, Ton und Farbe ihre Liebe zur Heimat zum Ausdruck bringen und damit auch ihren Mitmenschen eine Möglichkeit schaffen, diese Gefühle zu bewahren, zu erinnern und weiter zu tragen. Es ist damit nur recht, diesen Künstlern ein ehrendes Andenken zu bewahren und ihr Werk für die Nachwelt zu pflegen und weiter zu tragen. Seit Jahrzehnten setzen sich die Aktiven von "Kunst und Kultur im Kleinen Wiesental" dafür ein, dass Leben und Werk von Klein-Wiesentäler Künstlern bewahrt und in Erinnerung gehalten wird. Neben Ausstellungen und Vorträgen gehört dazu auch, "Heimatstuben" in den alten Wirtshäusern einzurichten, damit das Werk im öffentlichen Bewusstsein bleibt und zu einer lebenden Erinnerung beitragen kann.

So wurde 1994 im Wiesleter Gasthaus "zum Maien" die Ernst-Schleith-Stube eingerichtet, 1997 folgte die Friedrich-Ludwig-Stube im Gasthaus "zur Sonne", ebenfalls in Wieslet. Und im Jahr 1997 wurde die erste Theo-Kölbl-Stube geschaffen, gerade im Gasthaus "zum Ochsen" in Tegernau, wo Kölbl viele Stunden am Stammtisch verbracht hat. Da der Tegernauer Ochsen 2012 seine Türen geschlossen hat, fassten KuK und der Krone-Verein den Entschluss, im Tegernauer Wirtshausmuseum zur Krone eine Nachfolge-Heimatstube für Theo Kölbl einzurichten. Daher wurde im Rahmen eines Frühschoppens an Theo Kölbl, den Humoristen, Karikaturisten und Maler erinnert.

Theo Kölbl wurde am 4. November 1918 als Sohn deutscher Eltern in Basel geboren. Dort besuchte er die Schule und lernte in Abendkursen das Zeichnen. 1934 zog er um nach Grenzach-Wyhlen und arbeitete 48 Jahre in einem Chemie-Unternehmen. 1937 gründete er den Harmonika-Club Grenzach und war 31 Jahre dessen erster Vorsitzender. Im Juni 1974 zog er nach Tegernau, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 2000 lebte. Theo Kölbl war als Original in Tegernau gut bekannt, hielt in seinen Bildern Ansichten des Kleinen Wiesentals fest, porträtierte aber auch andere "Originale" aus dem Tal. Besonders beliebt waren seine Karikaturen und seine Gedichte, in denen er Alltagsbegebenheiten auf humorige Art darstellte.

In der kleinen Gedenkfeier in der "Krone" sorgten Berthold Hünenberger und Werner Karcheter für den musikalischen Rahmen, wobei Werner Karcheter, der in seinen Jugendjahren bei Theo Kölbl das Akkordeonspiel erlernte, manche Begebenheit aus der damaligen Zeit erzählen konnte.

Die Liebe zum Kleinen Wiesental und seinen Menschen griffen die Heimatdichter Albert Röder (96 Jahre), Gretli Vollmer und Hans Ruf auf, die mit eigenen Gedichten ihre Schilderungen und besinnlichen Betrachtungen beisteuerten. Hans Viardot schilderte den Lebens- und Schaffensweg von Theo Kölbl und die Bemühungen der Menschen und Vereine im Tal, das Andenken an Theo Kölbl wach zu halten.

KuK selbst besitzt derzeit eine Sammlung von 60 Gemälden von Theo Kölbl, dazu 180 Karikaturen und Gedichte. Während des Frühschoppens konnte er stolz das Gemälde "Weg in der Landschaft" präsentieren, das der Verein von Sigrid Zahlauer aus Maulburg als Geschenk erhalten hat.

Die eigentliche Theo-Kölbl-Stube in der Tegernauer Krone ist noch nicht ganz fertiggestellt. In der dafür vorgesehenen "Bertha-Stube" sind noch Verputzarbeiten erforderlich, die erst nach dem Winter abgeschlossen werden können. Nach der Fertigstellung wird es noch eine offizielle Einweihungsfeier geben, wie Hans Viardot den Besucherinnen und Besuchern mitteilte.



Original-Bericht: Badische Zeitung / Heiner Fabry

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