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Presse - Aktuell                          

BZ - Bericht vom 4. Oktober 2008


Ein Freudentag für KuK und das Tal

Dank eines satten Zuschusses des Landkreises ist der Betrieb im Friedrich-Ludwig-Museum in Wieslet zumindest für ein Jahr gerettet. Im neuen Jahr ist dann die Einheitsgemeinde am Zug, die Perle im Kleinen Wiesental zu erhalten.

Der Betrieb des Friedrich-Ludwig-Museums in Wieslet ist zumindest noch für ein Jahr gerettet.
 Den Rettungsanker warf der Umweltausschuss des Kreistags, als er für das Museum einen Zuschuss von 15 000 Euro bewilligte. "Das ist ein Freudentag für uns und das Kleine Wiesental", kommentierte Dr. Hans Viardot den Entscheid vom Mittwoch.

Hans Viardot ist der Vorsitzende des Vereins Kunst und Kultur im Kleinen Wiesental (KuK) – also jener Organisation, die seit 1999 das Friedrich-Ludwig-Museum in Wieslet betreibt und trägt. Am 17. April 2009 sollten dort die Lichter für immer ausgehen: Aus personellen und finanziellen Gründen. "Wir sind 18 Jahre älter", verweist Viardot darauf, dass die KuK-Aktiven nicht jünger werden und es von daher nicht mehr schaffen, so wie in den zurückliegenden Jahren, das Museum mit eigener Kraft ehrenamtlich weiter zuführen.


Aufatmen bei KuK: Der Betrieb im Friedrich-Ludwig-Museum in Wieslet geht vorerst weiter -
hier ein Bild von Klaus Eichler aus der laufenden Sonderausstellung "Narrenschiff 2008"

Da kommt der Zuschuss des Landkreises gerade recht. Er sorgt immerhin für eine Übergangslösung, die mit dem KuK-Vorstand abgesprochen ist und seinen Vorstellungen entgegen kommt. Denn mit dem Geld kann über den 17. April hinaus das Museum ein Jahr länger offen gehalten werden. Die Miete ist dann abgedeckt. Sogar ein Minijob kann geschaffen werden, so dass ein Angestellter beschäftigt werden kann, der in dieser Zeit das Museum hauptamtlich führt. Außerdem kann der Museumsdienst mit einer Aufwandsentschädigung so bezahlt werden, wie andernorts auch. Die Museumsführung soll in die Hände von Bertold Bausch gehen, Gründungsmitglied von KuK und einer der jüngsten im Bunde. "Wir sind froh, dass der Umweltausschuss des Kreistags so entschieden hat", erklärte Hans Viardot. "Sonst hätten wir das Museum leider schließen müssen.

"Gleichwohl endet der Kampf um den Erhalt des Friedrich-Ludwig-Museums noch nicht. Der Zuschuss sichert eine Übergangszeit ab. In dieser Zeit soll die Trägerschaft des Museums von KuK in öffentliche Hände gehen. Das heißt, die neue Einheitsgemeinde Kleines Wiesental (sollte sie kommen) ist dann gefordert. Auch dass sei ein Dienst an Wieslet, sagt Hans Viardot. Und nicht verkennen sollte die neue Gemeinde, dass das Friedrich-Ludwig-Museum ein Aushängeschild des Kleinen Wiesentals darstellt. Etliche Besucher, die immer noch in Scharen kommen, würden es bedauern, wenn diese Perle verloren ginge, weiß Viardot von vielen Menschen, die das Thema "drohende Schließung" sichtlich bewegt.

"Das Tal braucht Visionen", sagt der Arzt im Ruhestand, der hier schon so vieles bewegt hat. Drei Säulen seien es, mit dem das Kleine Wiesental selbstbewusst auftreten könnte (Landwirtschaft/Landschaftspflege, Gastronomie und Kunst und Kultur. Zu letzterem zählen nicht nur die Museen wie Krone, Schneiderhof, Schleithstube oder Ludwigmuseum, sondern auch das Brauchtum (Weideviehmarkt, Fasnacht) oder die Aktivitäten der kulturellen Vereine. Dies alles zu fördern und zu unterstützen, müsse ein Anliegen der neuen Einheitsgemeinde sein. Die kann sich nicht nur über den Zuschuss für das Ludwig-Museum freuen, sondern auch über einen weiteren Betrag in Höhe von 5000 Euro für das Modellvorhaben "Regionalentwicklungsprojekt Kleines Wiesental" im Zuge der Bildung der Einheitsgemeinde.


Badische Zeitung vom 4. 10. 2008 / Autor und Foto: Wolfgang Roth

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