Das "Wiesleth"-Gemälde
kehrt nach 92 Jahren zurück ins Atelier
Kleine Überraschung bei der
Neueröffnung des Schleith-Ateliers:
Ortsvorsteher Eichin übergibt ein
altes Bleistiftgemälde an KUK /
Ziel sind 50 Ausstellungsobjekte.

Das Bleistiftgemälde „Wiesleth“ kehrt an seinen
Ursprungsort zurück. Bei der Übergabe waren
Landrat Walter Schneider, Ortsvorsteher Heinz Eichin und Hans Viardot (KUK)
dabei (von links).
KUK sei angetreten, mit dem Schleith-Atelier und -Archiv die Erinnerung an
den Künstler zu bewahren und ihm die gebührende Anerkennung zukommen zu
lassen, betonte Hans Viardot. Genau vor 15 Jahren hatte KUK das
Schleith-Atelier eingeweiht, nun präsentiert es sich neu gestaltet mit
nunmehr 48 Bildern von Ernst Schleith: frühe Ölmalerei, ein Selbstporträt,
Bleistiftporträts, Rötelzeichnungen sowie zahlreichen Landschaftsbilder in
der berühmten pointillistischen Bleistift-Technik. Die Bilder – darunter
16 neue – stammen aus Schenkungen, Vermächtnissen, Leihgaben und Ankäufen.
Der 140. Geburtstag von Schleith am 23. Mai bot Viardot Anlass, das Leben
und Schaffen des Wiesleter Malers Revue passieren zu lassen. Schon in der
Schule zeigte sich die große zeichnerische Begabung Schleiths, der sehr
unter dem frühen Tod der Mutter litt. Er studierte an der Kunstakademie
Karlsruhe, war unter anderem Schüler von Hans Thoma, unterhielt eine
Freundschaft und einen regen Briefwechsel mit Emil Nolde. Eine Zeitlang
hatte er ein eigenes Atelier in Karlsruhe, bevor er 1919 ins Wiesental
zurückkehrte, wo ihm die Gemeinde ein Atelier zur Verfügung stellte und er
Gönner und Mäzene fand. "Er war immer ein armer Künstler", beschrieb
Viardot die dürftigen Lebensverhältnisse Schleiths, der sich Ölfarben und
Leinwand nicht leisten konnte und in Sisyphosarbeit die Bleistiftgemälde
von Landschaften im Wiesental fertigte, die in ihren
Licht-Schatten-Effekten und ihrer Detailgenauigkeit fotografisch wirken.
Oft stellte sich der zurückgezogene Einzelgänger Schleith als einsamen
Wanderer in der Landschaft dar. So einsam wie er gelebt hat, starb er
auch.
Dass KUK mit diesem "kleinen, aber feinen Schleith-Atelier" die Erinnerung
an den Künstler hochhält und es im "kunstverwöhnten Ort" Wieslet mit der
Kultur engagiert weitergehe, würdigte Ortsvorsteher Heinz Eichin. Auch
Landrat Walter Schneider hob das Verdienst von KUK hervor. Zwei weitere
Schleith-Bilder für das Atelier stellte Wolfgang Sehringer in Aussicht. Es
sind Bilder aus der Sammlung seiner Großeltern, die stets regionale
Künstler unterstützt haben. Den ganzen Sonntag über gab es Führungen und
Bewirtung durch den Wiesleter Gesangverein.
KUK sei angetreten,
mit dem Schleith-Atelier und -Archiv die Erinnerung an den Künstler zu
bewahren und ihm die gebührende Anerkennung zukommen zu lassen, betonte
Hans Viardot. Genau vor 15 Jahren hatte KUK das Schleith-Atelier
eingeweiht, nun präsentiert es sich neu gestaltet mit nunmehr 48 Bildern
von Schleith: frühe Ölmalerei, ein Selbstporträt, Bleistiftporträts,
Rötelzeichnungen sowie zahlreichen Landschaftsbilder in der berühmten
pointillistischen Bleistift-Technik. Die Bilder – darunter 16 neue –
stammen aus Schenkungen, Vermächtnissen, Leihgaben und Ankäufen.
Der 140. Geburtstag von Schleith am 23. Mai bot Viardot Anlass, das Leben
und Schaffen des Wiesleter Malers Revue passieren zu lassen. Schon in der
Schule zeigte sich die große zeichnerische Begabung Ernst Schleiths, der sehr
unter dem frühen Tod der Mutter litt. Er studierte an der Kunstakademie
Karlsruhe, war unter anderem Schüler von Hans Thoma, unterhielt eine
Freundschaft und einen regen Briefwechsel mit Emil Nolde. Eine Zeitlang
hatte er ein eigenes Atelier in Karlsruhe, bevor er 1919 ins Wiesental
zurückkehrte, wo ihm die Gemeinde ein Atelier zur Verfügung stellte und er
Gönner und Mäzene fand. "Er war immer ein armer Künstler", beschrieb
Viardot die dürftigen Lebensverhältnisse Schleiths, der sich Ölfarben und
Leinwand nicht leisten konnte und in Sisyphosarbeit die Bleistiftgemälde
von Landschaften im Wiesental fertigte, die in ihren
Licht-Schatten-Effekten und ihrer Detailgenauigkeit fotografisch wirken.
Oft stellte sich der zurückgezogene Einzelgänger Schleith als einsamen
Wanderer in der Landschaft dar. So einsam wie er gelebt hat, starb er
auch.
Dass KUK mit diesem "kleinen, aber feinen Schleith-Atelier" die Erinnerung
an den Künstler hochhält und es im "kunstverwöhnten Ort" Wieslet mit der
Kultur engagiert weitergehe, würdigte Ortsvorsteher Heinz Eichin. Auch
Landrat Walter Schneider hob das Verdienst von KUK hervor. Zwei weitere
Schleith-Bilder für das Atelier stellte Wolfgang Sehringer in Aussicht. Es
sind Bilder aus der Sammlung seiner Großeltern, die stets regionale
Künstler unterstützt haben. Den ganzen Sonntag über gab es Führungen und
Bewirtung durch den Wiesleter Gesangverein.
Nach einem Bericht der Badischen Zeitung / Original-Text & Foto: Roswitha
Frey
|