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Presse - Aktuell                          

BZ - Bericht vom 22. Oktober 2012



Überraschende Erbschaft für KuK


Erbe von Maria Würger bringt Spielraum für lang geplante Projekte /
Zentrales Archiv für die Gemeinde bleibt großes Anliegen.



Ein lebendiger Ort ist die „Krone“ in Tegernau dank der Aktivitäten, die der Verein „Kunst und Kultur im Kleinen Wiesental“ – hier der Tag des offenen Denkmals – regelmäßig im Wirtshausmuseum veranstaltet. Foto: Paul Berger



Ein für das weitere Wirken des Vereins "Kunst und Kultur im Kleinen Wiesental" (KuK) bedeutendes Ereignis nahm in der Mitgliederversammlung des Vereins am Donnerstag einen breiten Raum ein. Die Stockmatterin Marie Würger, die im März des Jahres starb, hatte in ihrem Testament den Verein als Erben benannt. "KuK ist happy", erklärte Vorsitzender Hans Viardot angesichts der völlig unerwarteten Erbschaft.

Die Nachricht des Schönauer Nachlassgerichts über die Erbschaft erreichte den Verein im März dieses Jahres – und überraschte KuK völlig. "Das Testament hat Marie Würger schon 2008 gemacht, aber sie hat niemandem etwas davon gesagt", berichtete Hans Viardot. Was den Verein und die Mitglieder besonders freute, war, dass es für das "Brombacher-Haus" Stockmatt auch bald einen Interessenten aus der Gemeinde gab, an den der Verein das Haus günstig verkaufen konnte. "So haben wir auch diese Familie "happy" gemacht", ergänzte Hans Viardot, "und wir sind sicher, dass wir dabei auch im Sinne von Marie Würger gehandelt haben."

Die Berichte an der Hauptversammlung zeigten wieder das breite Spektrum unterschiedlichster Aktivitäten, die der Verein in der abgelaufenen Periode geleitet hatte. Ausstellungen, Veranstaltungen, Teilnahme am Kinderferienprogramm sowie die Gestaltung des neuen KuK-Kalenders 2013, der im November vorgestellt werden wird, sind nur einige Beispiele. Der Rechenschaftsbericht der Kassiererin wies ein positives Ergebnis aus. "Durch unsere Mittel und besonders durch die Erbschaft ist KuK jetzt auch in der Lage, weitere Projekte konkreter in die Planung zu nehmen", erklärte Hans Viardot.
Dazu gehört einmal die Herausgabe eines "Kalenderbuches", in dem die KuK-Kalender der vergangenen zwanzig Jahre zusammengefasst werden sollen. "Dadurch entsteht ein einmaliges Dokument über das Kunstschaffen und die Künstler in unserem Tal und der Nachbarschaft", so der Vorsitzende. Weiterhin rückt die Präsentation der Feilenhauerei, die schon seit Jahren ein ernstes Anliegen des Kunst und Kultur-Vereins ist, in greifbare Nähe. Hans Viardot bedankte sich im Namen des Vorstandteams herzlich für die große Unterstützung der Mitglieder, ohne die die zahlreichen Aktivitäten des Vereins nicht machbar wären.

In seinem Schlusswort richtete Hans Viardot noch einmal den dringenden Appell an Bürgermeister Gerd Schönbett als Vertreter der Gemeinde, mitzuhelfen, dass ein zentrales Archiv im Kleinen Wiesental entstehen kann, in dem Kunstwerke, Nachlässe sowie die Archive von Vereinen aufbewahrt und gepflegt werden können. "KuK wird noch einmal einen entsprechenden schriftlichen Antrag stellen", kündigte Hans Viardot an, "und wir sind auch bereit, personell dazu beizutragen, dass die Werke und Dokumente pfleglich bewahrt und präsentiert werden können." "Die Gemeinde verschließt sich diesem Gedanken nicht", antwortete Bürgermeister Gerd Schönbett, "und ich persönlich halte ein solches "Kulturhaus", wie es schon diskutiert wurde, grundsätzlich für sinnvoll." Gleichzeitig bat der Bürgermeister um Verständnis, dass die junge Gemeinde in den ersten Jahren ihres Bestehens drängendere Aufgaben zu bewältigen hatte. Der erste Antrag, ein solches Archiv in den Räumen der ehemaligen Grundschule Tegernau einzurichten, habe nicht realisiert werden können, da sich nach einem Ideenwettbewerb die Mehrheit der Bürgerschaft für eine andere Nutzung des Gebäudes entschieden habe. "Aber ich bin grundsätzlich offen, den Plan eines "Kulturhauses" weiter zu verfolgen", betonte Gerd Schönbett, "und ich bin froh über die Bereitschaft von KuK, sich auch aktiv in den Betrieb eines solchen "Kulturhauses" mit einzubringen."


Original-Bericht: Badische Zeitung / Heiner Fabry

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