Überraschende Erbschaft für KuK
Erbe von Maria Würger
bringt Spielraum für lang geplante Projekte /
Zentrales Archiv für die Gemeinde bleibt großes Anliegen.
Ein
lebendiger Ort ist die „Krone“ in Tegernau dank der Aktivitäten, die der Verein
„Kunst und Kultur im Kleinen Wiesental“ – hier der Tag des offenen Denkmals –
regelmäßig im Wirtshausmuseum veranstaltet.
Foto:
Paul Berger
Ein für das weitere Wirken des Vereins "Kunst und Kultur im Kleinen Wiesental" (KuK)
bedeutendes Ereignis nahm in der Mitgliederversammlung des Vereins am Donnerstag
einen breiten Raum ein. Die Stockmatterin Marie Würger, die im März des Jahres
starb, hatte in ihrem Testament den Verein als Erben benannt. "KuK ist happy",
erklärte Vorsitzender Hans Viardot angesichts der völlig unerwarteten Erbschaft.
Die Nachricht des Schönauer Nachlassgerichts über die Erbschaft erreichte den
Verein im März dieses Jahres – und überraschte KuK völlig. "Das Testament hat
Marie Würger schon 2008 gemacht, aber sie hat niemandem etwas davon gesagt",
berichtete Hans Viardot. Was den Verein und die Mitglieder besonders freute,
war, dass es für das "Brombacher-Haus" Stockmatt auch bald einen Interessenten
aus der Gemeinde gab, an den der Verein das Haus günstig verkaufen konnte. "So
haben wir auch diese Familie "happy" gemacht", ergänzte Hans Viardot, "und wir
sind sicher, dass wir dabei auch im Sinne von Marie Würger gehandelt haben."
Die Berichte an der Hauptversammlung zeigten wieder das breite Spektrum
unterschiedlichster Aktivitäten, die der Verein in der abgelaufenen Periode
geleitet hatte. Ausstellungen, Veranstaltungen, Teilnahme am
Kinderferienprogramm sowie die Gestaltung des neuen KuK-Kalenders 2013, der im
November vorgestellt werden wird, sind nur einige Beispiele. Der
Rechenschaftsbericht der Kassiererin wies ein positives Ergebnis aus. "Durch
unsere Mittel und besonders durch die Erbschaft ist KuK jetzt auch in der Lage,
weitere Projekte konkreter in die Planung zu nehmen", erklärte Hans Viardot.
Dazu gehört einmal die Herausgabe eines "Kalenderbuches", in dem die KuK-Kalender der vergangenen zwanzig Jahre zusammengefasst werden sollen.
"Dadurch entsteht ein einmaliges Dokument über das Kunstschaffen und die
Künstler in unserem Tal und der Nachbarschaft", so der Vorsitzende. Weiterhin
rückt die Präsentation der Feilenhauerei, die schon seit Jahren ein ernstes
Anliegen des Kunst und Kultur-Vereins ist, in greifbare Nähe. Hans Viardot
bedankte sich im Namen des Vorstandteams herzlich für die große Unterstützung
der Mitglieder, ohne die die zahlreichen Aktivitäten des Vereins nicht machbar
wären.
In seinem Schlusswort richtete Hans Viardot noch einmal
den dringenden Appell an Bürgermeister Gerd Schönbett als Vertreter der
Gemeinde, mitzuhelfen, dass ein zentrales Archiv im Kleinen Wiesental entstehen
kann, in dem Kunstwerke, Nachlässe sowie die Archive von Vereinen aufbewahrt und
gepflegt werden können. "KuK wird noch einmal einen entsprechenden schriftlichen
Antrag stellen", kündigte Hans Viardot an, "und wir sind auch bereit, personell
dazu beizutragen, dass die Werke und Dokumente pfleglich bewahrt und präsentiert
werden können." "Die Gemeinde verschließt sich diesem Gedanken nicht",
antwortete Bürgermeister Gerd Schönbett, "und ich persönlich halte ein solches
"Kulturhaus", wie es schon diskutiert wurde, grundsätzlich für sinnvoll."
Gleichzeitig bat der Bürgermeister um Verständnis, dass die junge Gemeinde in
den ersten Jahren ihres Bestehens drängendere Aufgaben zu bewältigen hatte. Der
erste Antrag, ein solches Archiv in den Räumen der ehemaligen Grundschule
Tegernau einzurichten, habe nicht realisiert werden können, da sich nach einem
Ideenwettbewerb die Mehrheit der Bürgerschaft für eine andere Nutzung des
Gebäudes entschieden habe. "Aber ich bin grundsätzlich offen, den Plan eines
"Kulturhauses" weiter zu verfolgen", betonte Gerd Schönbett, "und ich bin froh
über die Bereitschaft von KuK, sich auch aktiv in den Betrieb eines solchen
"Kulturhauses" mit einzubringen."
Original-Bericht: Badische Zeitung / Heiner Fabry
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