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Kulturprogramm










 

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WIRTSHAUSMUSEUM „KRONE" KLEINES WIESENTAL

 

Vor gut 200 Jahren, am 10. April 1815, bricht der indonesische Vulkan Tambora mit ungeahnter Stärke aus. Vom dem einst 4300 Meter hohen Berg werden fast 1400 Meter weggerissen. Staub, Asche und Geröll werden bis zu 50 Kilometer hoch in die Atmosphäre geschleudert. Über 100.000 Menschen sterben an den direkten Folgen durch Feuerstürme, Ascheregen und Tsunami.

Im Jahr nach dem Vulkanausbruch machte sich die Katastrophe von der anderen Seite der Welt auch in Europa dramatisch bemerkbar, ohne dass man damals die Zusammenhänge kannte. Die Aschewolke hüllte Europa in Dunkelheit. Der Kontinent erlebte 1816 ein katastrophales "Jahr ohne Sommer": Von April bis September gingen Regen-, Graupel- und Schneeschauer nieder. Getreide verschimmelte, Kartoffeln verfaulten, Äpfel und Trauben reiften nicht. Ernteausfälle, Seuchen und Hungersnöte rafften Hunderttausende Menschen dahin. Die Brötchen schrumpften. Brot wurde mit gemahlenem Stroh, Sägemehl und Baumrinde gestreckt. Betroffen war vor allem der Süden Deutschlands sowie der Nachbar Schweiz. Man sprach damals von einer "Kleinen Eiszeit" und vom Elendsjahr "Achtzehnhundert-und-erfroren". Hungersnot und Verarmung waren für viele Menschen der Anstoß zur Auswanderung nach Russland und insbesondere nach Amerika in der Hoffnung, dort bessere Lebensumstände vorzufinden. Dass diese Hoffnung oftmals nicht erfüllt wurde, erzählt stellvertretend ein damaliger Auswanderer aus Schopfheim.

Doch die Not machte auch erfinderisch. Die globale Naturkatastrophe löste bedeutende Entwicklungen aus, die bis in die heutige Zeit wirken. Ertragssteigerungen in der Landwirtschaft, Mechanisierung der Produktion, Verbesserung von Straßenbau und Verkehrsinfrastruktur und vieles mehr sorgen für einen gewaltigen Aufschwung in den Folgejahren.

Bei einem sonntäglichen "Krone" – Frühschoppen

 TAMBORA UND „DAS JAHR OHNE SOMMER“

Missernten, Hungersnöte und Auswanderungswellen 1816/17 in Schopfheim und im Kleinen Wiesental

Sonntag, 01. Dezember 2019, um 11.00 Uhr

mit Franziska Hirschner aus Schopfheim

 

möchte KUK ein globales Ereignis ansprechen, das sich auch in unserer modernen Welt wiederholen könnte.

Jedermann/frau sind herzlich eingeladen.

 

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