|
|
Wirtshäuser im Museum
Michael Fautz in
der "Krone": Gasthäuser des Kleinen Wiesentals

Michael Fautz ist ein Kenner der Wirtshausgeschichte. Beim „Krone“-Frühschoppen
berichtete er
über die Wirtshäuser im Kleinen Wiesental, die in der Krone dokumentiert
sind. Foto: Heiner Fabry
Schon als 1997 die
ersten Schritte unternommen wurden, um aus dem Gasthaus zur Krone ein
Wirtshausmuseum zu machen, gab es auch die Idee, zusammen mit dem besten
Kenner der Markgräflichen Wirtshäuser, Michael Fautz, eine
Fotodokumentation über die Gasthäuser des Kleinen Wiesentals zu erstellen,
erzählte Hans Viardot in seiner Einleitung zum jüngsten
Krone-Frühschoppen. Die Ausstellung konnte mit der Einweihung des
Wirtshausmuseums eröffnet werden, und am vergangenen Sonntag schuf Michael
Fautz mit seinem Vortrag den geschichtlichen Rahmen.
Der Ursprung der Wirtshäuser in Süddeutschland ist in den Stuben oder
Gemeindewirtschaften zu suchen, wie Michael Fautz ausführte. Von diesen
Gemeindestuben leitet sich der Gasthausname Maien ab, der nichts mit dem
Maibaum zu tun hat, sondern eben die Gemeindestube meint. An diese Stuben
wurde von den Gemeinden das Realrecht zum Ausschank von Wein verliehen.
Das erste Bier wurde erst gegen 1750 gebraut. Diese ersten Gasthäuser
fanden sich in der Regel dort, wo mit Kirche und Rathaus die geistigen und
weltlichen Zentren bestanden. Das eigentliche Wirtshauswesen entwickelte
sich kräftig mit den verkehrstechnischen Anbindungen und ersten Anzeichen
eines lokalen Tourismus. Mit der Bahnlinie Basel – Schopfheim, die 1862
eröffnet wurde, kamen die ersten Besucher aus der Schweiz. Diese
Tagestouren wurden noch beliebter, als ab 1863 das Kleine Wiesental durch
das erste Omnibusunternehmen erschlossen wurde.
Michael Fautz schilderte anschaulich das Leben in den Dörfern und die
ausnehmende Bedeutung, welche die Wirtshäuser für den Zusammenhalt der
Bürger und das kulturelle Leben hatten. Unter den zahlreichen Besuchern,
die zu dem Vortrag in die Krone gekommen waren, befanden sich auch einige
frühere Wirtsleute, die einige spannende und heitere Episoden aus dem
Kleinen Wiesental und seinen Wirtsoriginalen beitrugen.
Mit diesem Krone-Frühschoppen hat der Krone-Verein einen neuerlichen
Beitrag zur lebendigen Heimatkunde und zur Identitätsstiftung im Tal
geleistet. Zum Abschluss wies Hans Viardot auf die kommenden Themen der
Krone-Frühschoppen hin. Am 17. August wird Professor Hofbauer über das
Belchen-Dreieck sprechen.
Bericht: BZ/Heiner Fabry |