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Spannung und doch nichts verraten
Ralf H. Dorweiler
las aus seinem neuesten Krimi beim Frühschoppen in der "Krone"

Eine
waschechte Alemannin,
das "Reif-Dorle" aus
Tegernau
stand Ralf H. Dorweiler
während der Krimilesung sachkundig zur Seite. Foto: Privat
"Schwarzwälder
Schinken" war das Thema des letzten Frühschoppens in der Tegernauer
"Krone". Und es kamen wieder Interessierte aus der ganzen Region. Es waren
so viele, dass aus der urigen Gaststube in den festlichen Krone-Saal
gewechselt werden musste. "Schwarzwälder Schinken" war kein leibliches
Thema, es ist nach "Mord auf Alemannisch" und "Ein Teufel zu viel" der
dritte Regiokrimi des jungen Erfolgsautors und BZ-Redakteurs Ralf H.
Dorweiler aus Hägelberg.
Der Autor richtete sich neben dem blauen Kanonenofen im Saal ein. Sein
ständiger Begleiter, der Bassethund "Dr. Watson" mit kurzen Beinen, langen
Schlappohren und viel zu viel Haut, trabte, eine läufige Hündin mit der
Nase ausmachend, gemütlich durch die Zuhörerreihen. Dorweiler gab vor,
außer dem uralemannischen Wort "Schürebürzler" nicht die alemannische
Sprache zu beherrschen. Bei seinen Testfragen "Wer ist ein Alemanne?" und
"Wer spricht alemannisch?" stand zu seiner Überraschung fast der ganze
Saal auf. Für die alemannischen Passagen in seinem neuen Wiesentalkrimi
stellten sich das "Reif-Dorle" aus Tegernau als Eva Biatini und Eike
Dantona aus Kühlenbronn als Erwin Trefzer zur Verfügung. Ganz still und
gebannt war man im Saal, um dann die urigen und humorvollen alemannischen
Passagen der beiden Klein-Wiesentäler mit viel Beifall zu begleiten, auch
weil sie immer wieder aus einem "Schnapsbuttele" häufig eingeschenkte
Schnapsgläser vorgesetzt bekamen. Die Spannung wuchs zunehmend im Saal,
weil dieser Regiokrimi überwiegend an lokalen Schauplätzen zwischen
Schopfheim, Wieslet, Hägelberger Wald, Dinkelberg und Segerhof spielt und
weil es sich fiktiv um die Entführung der Tochter eines Schinkenexporteurs
aus Wieslet handelt. Auch wenn ein enormer Wiedererkennungswert in dieser
Lesung auszumachen war, hat Dorweiler letztlich nichts Fassbares verraten,
die Spannung weiterhin hoch gehalten und zum "Selberlesen" aufgefordert.
Ruckzuck war die große Bücherkiste signiert und verkauft.
Bericht: BZ/Hans Viardot
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