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Die Chronik der sonntäglichen "Krone - Frühschoppen"

 

 

 

"Letzter Salpeterer" und "Stehli Fürst"

Beim jüngsten Kronefrühschoppen hörte man Geschichten und Lieder aus dem Hotzenwald.

Hubert Matt-Willmatt erinnerte in der alten Krone an seinen Vater,
der als der „letzte Salpeterer“ aus dem Hotzenwald galt. Foto: Privat

Anhand des 2008 herausgegebenen Buches "Witz und Schnitz vom Hochrhein und vom Hotzenwald" von Hans Matt-Willmatt (1898-1978) ergab sich ein kurzweiliger, sonntäglicher Frühschoppen in der alten Tegernauer "Krone". Der Sohn Hubert Matt-Willmatt, Leiter eines Pressebüros für Öffentlichkeitsarbeit und Tourismus in Freiburg, ging anfangs auf die wechselvolle, von zwei Weltkriegen zerrissene Biografie seines Vaters ein, der als Hotzenwälder Heimatforscher , Schriftsteller und "letzter Salpeterer" in der Regio weithin bekannt war und heute noch bekannt ist.

Im Wechsel mit dem Geschichtenerzähler Wolfgang Dold aus Albbruck-Buch, auch bei den "Impronauten" in Basel tätig, wurden Gedichte, Anekdoten, Sagen und Geschichten von Hotzenwälder Originalen wie "Der Stehli Fürst", "Der Moosteufel von Hänner" oder das pfeiferauchende und im ganzen Schwarzwald bekannte "Heidewiebli von Rickenbach" eindrücklich dargeboten. "Dold der Erzähler" bot mit seiner Mimik, seiner Gitarrenbegleitung und seinem stetigen Wandeln unter den Zuhörern hohe und packende Schauspielkunst an.

Dieser Frühschoppen war eine Art Zeitreise in unserer Vergangenheit, aber nicht nur in "das benachbarte Ausland Hotzenwald", sondern in unser ebenfalls etwas abgelegenes Kleines Wiesental. Es wurde "vo alte Zitte" und von Originalen erzählt, die es heute zunehmend weniger gibt. Es war ein echtes "Z’liecht go" bei einem "Viertele Gutedel" oder einem "Apfelschorle". Natürlich klang auch der "Hotzenblitz" an "Was me mit em Streichhölzli alles mache cha". Oder der sonntägliche Dialog eines Hotzenwälder Pfarrers mit Hans Matt-Willmatt: "Ich sehe Sie so selten in der Kirche" – "Ich Sie auch". Auch Künstlerfreundschaften mit Hans Thoma, Adolf Glattacker, Ernst Niefenthaler und Ernst Schleith wurden angesprochen. Den Schluss bildete ein Spruch von der "Stehli-Berta von Herrischried": "Ledig g’schtorbe isch au it verreckcht!"

 

Bericht. BZ/KuK

 

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