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"Der Verbraucher kann mit der Gabel abstimmen"
Dr. Ruth Noack
spricht sich in einem Vortrag in der "Krone" für den Bio-Anbau
im Kleinen Wiesental aus / Konsumenten gefordert

Die Landwirte – hier
Werner Kuttler – kämpfen im Kleinen Wiesental nicht erst seit gestern ums
Überleben.
Ob „Bio“ für kleinräumige Strukturen eine Antwort sein könnte, suchte Dr.
Ruth Noack in einem Vortrag
in der Krone zu erläutern. Foto: Silke Hartenstein
"Bringt uns der
biologische Landbau zum Erhalt des Kleinen Wiesentals und als
Lebensgrundlage seiner Bewohner weiter?" und "Kann mit einer
gentechnikfreien Region ein Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und zur
Attraktivität des Tales erbracht werden?" Das waren die beiden
Grundsatzfragen beim letzten sonntäglichen "Krone"-Frühschoppen.
Dr. Ruth Noack aus Lehnacker, aktives Mitglied beim BUND und
Naturschutzbeauftragte des Landkreises Lörrach, ging über den derzeitigen
Kampf der Bauern um den Milchpreis auf die europäische Fast
Food–Landwirtschaft ein, die über eine Förderung der industriellen
Landwirtschaft und Ernährungsindustrie die kleinbäuerlichen Betriebe vom
Markt verdrängt. Etwas, was zu einem fortschreitenden Verlust der
Artenvielfalt und schöner Kulturlandschaften, zu nicht artgerechter
Tierhaltung, zu Nitrat belasteten Böden und Grundwasser, zu nicht mehr
hochwertigen Nahrungsmitteln, zu Erkrankungen, zu Überschussproduktionen
und damit zu Welternährungsproblemen führt.
Dr. Noack forderte, engagiert und selbst vorlebend, eine sozial gerechte,
bäuerliche, regionale, ökologisch verträgliche und tiergerechte
Landwirtschaft. Sie wandte sich gegen Pestizide, Kunstdünger und
Gentechnik und sah im Kleinen Wiesental noch beste Voraussetzungen mit
einem "vernünftigen Mittelweg" für einen Ökolandbau und für eine
gentechnikfreie Region. Um nicht gegen die Natur zu leben ist auch der
Konsument gefordert "Nehmt die schon angebotenen Ökoprodukte im Kleinen
Wiesental wahr!" forderte Noack ihre Zuhörer auf. "Der Verbraucher kann
mit der Gabel abstimmen!". Es sei massiver Druck auf Politik, Agrar- und
Ernährungsindustrie angezeigt. Nach diesem engagierten Vortrag unter dem
Motto "Stirbt erst einmal die Natur, stirbt auch der Mensch" entwickelte
sich eine ausführliche und intensive Diskussion, wobei auch das
Dioxinproblem "Scheinberg" angesprochen wurde.
Bericht: BZ/Silke Hartenstein
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