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Die Chronik der sonntäglichen "Krone - Frühschoppen"

 

 

 

Große Liebe zum Kleinen Wiesental

Die Landärztin Maria Günther erzählte beim „Krone"-Frühschoppen
in Tegernau von früher


Beim „Krone"-Frühschoppen erzählte Maria Günther,
letzte Landärztin des Kleinen Wiesentals, aus ihrem Leben.
Foto: Heiner Fabry

Dabei  vermittelte sie in ihren Erzählungen weniger die Belastungen und Entbehrungen einer Landärztin, sondern stellte ihre tiefe Liebe zu dem Tal und seinen Bewohnern in den Mittelpunkt. Maria Günther kam nach Flucht und Vertreibung aus dem deutschen Osten nach Heidelberg. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Narkoseärztin in Lörrach und berichtete, welche Abneigung sie zuerst gegen die Schwarzwaldhöhen mit ihrem winterlichen Schnee hegte, bis sie bei einem Aufenthalt in Todtmoos ihre Liebe zum Schwarzwaldwinter entdeckte. Dort erlebte sie auch den Frühling, der mit seinem kraftvollen Hervortreten etwas ganz anderes war als das - bisweilen - zögerliche Sprießen unten im Tal.

Die Begegnungen mit den Menschen schließlich überzeugten sie vollends: hier schlägt das Herz, hier wird die neue Heimat. Und so kam Maria Günther nach Oberhäusern und wurde Landärztin im Kleinen Wiesental.

In ihren Erzählungen von der Natur, dem Umbau eines alten Bauernhauses in eine Arztpraxis, ihren Begegnungen mit den Menschen und ihren Eigenheiten spürten die Zuhörer ihre tief empfundene Zuneigung zu der neuen Heimat. Nicht um das beschwerliche Leben einer Landärztin ging es ihr, sondern darum die Schönheit und den ganz eigenen Reiz des Tales und seiner Menschen zu vermitteln. Der Frühschoppen war sehr gut besucht, und viele Freunde und ehemalige Patienten der Landärztin hatten sich eingefunden, um den Erzählungen zu lauschen und sich teilweise auch in vergangene Zeiten entführen zu lassen.


Maria Günther im Kreise ihrer Freundinnen.   Foto: H. Fabry

So war es wieder eine sehr gelungene Veranstaltung, für die sich Hans Viardot im Namen der Gäste mit einem Präsent bedankte.

Heute gibt es wieder zwei Ärzte im Tal, die sich um die Menschen kümmern. Aber wird sich noch einmal jemand finden, wenn diese in den Ruhestand treten? Vielleicht haben die Gäste den Berichten zugehört und an einem Leben teilgenommen, dass es so bald im Kleinen Wiesental nicht mehr geben wird.



Bericht: BZ / Heiner Fabry

 

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