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Die
Wiese als Apotheke
Hiepe sprach über
Heilpflanzen

Frank Hiepe -Kräuterexperte aus Zell im
Wiesental. Foto: Dominic Rock
Bis auf den letzten
Platz besetzt war wieder einmal die alte Krone zu Tegernau, als der
ehemalige Zeller Apotheker Frank Hiepe, beim sonntäglichen Frühschoppen
zum Thema "Arnika und Frauenwohl" referierte. Hiepe ist bekannt durch
regionale Kräuterwanderungen, naturheilkundliche Vorträge und dem
regelmäßigen Internet Blog der Badischen Zeitung "Achtung Pflanze!". Er
verstand es aufgrund seiner Spezialkenntnisse die Interessierten aus der
ganzen Regio in den Bann zu ziehen.
Mittels einprägsamen Farbbildern erinnerte Hiepe an die Vielfalt unserer
wild wachsenden und in Hausgärten gezogenen Heilkräuter, gab Anleitungen
zum Selbstsammeln und zur richtigen Zubereitung und machte darauf
aufmerksam, dass auch Heilmittel aus der Natur nicht immer harmlos sind.
So sollte man beim Bärlauch, dem sogenannten "Wildknoblauch", auch an
giftige Maiglöckchen und giftige Herbstzeitlosen denken und sich auf den
eigenen Geruch verlassen. Ansonsten gilt noch heute der von Paracelsus
geprägte Satz "Alle Wiesen und Matten, alle Berge und Hügel sind
Apotheke". Nicht ohne Grund gehören heute Heilpflanzen zu den
Lieblingsarzneien der Deutschen.
Hiepe sprach auch über Volksbräuche wie "Kuss unter dem Mistelstrauch", "Kräuterbuscheltag",
"Frauendreißiger" oder den "Abwehrzauber mit Knoblauch" beim SC Freiburg,
über Heilpflanzengeschichten wie die "Heidelbeerschlacht rund um Heubronn
1914", "Baldrian für Katzen" oder "Liebeszauber mit Salbei" und über das "Bürchauer
Gänseblümchen-Süpple" und das "Tannenblut" vom Häger Pfarrer Josef Hurst
und dem Zeller Apotheker Dr. Eduard Hiepe.
Insgesamt war es ein spannender und hochinteressanter Frühschoppen bei
einem Apfelsaftschorle und einem Viertele Gutedel mit vielen Anregungen,
sich mehr mit Kräuter- und Heilpflanzen zu beschäftigen. Ein guter
Einstieg in diese Heilpflanzenkunde sind das Buch "Arnika und Frauenwohl"
und das Internet "Achtung Pflanze!"
Bericht. BZ/KUK |