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Die Chronik der sonntäglichen "Krone - Frühschoppen"

 

 

 

Hebels Kalendergeschichten

Gehaltvoller und spannender Frühschoppen in der „Krone"


Hans Viardot (ganz rechts) mit Liselotte Reber-Liebrich
und dem Rezitator Christian Wirth.   Foto: Georg Diehl

Zum Thema „Schatzkästlein" von Johann Peter Hebel hatte am Sonntag der „Verein zur Erhaltung der Krone in Tegernau" eingeladen. Nicht nur aus dem gesamten Markgräflerland, nein, sogar aus der Schweiz und aus dem Elsass waren Interessierte in das historische Wirtshaus gekommen.

Dieses Mal konnte Hans Viardot vom „Krone"-Verein die seit 1985 amtierende Präsidentin der Basler Hebelstiftung und Hausener Hebelplakettenträgerin 2007, Liselotte Reber-Liebrich sowie den pensionierten Oberstudienrat Christian Wirth für die Gestaltung des Programms begrüßen.

Obwohl die Matinee über zwei Stunden ging, wurde es nie langweilig. Denn durch die sich abwechselnden Beiträge der beiden Gäste - zum einen zur Entstehung der Kalendergeschichten aus der Feder Hebels und zum anderen mit den auswendig dargebotenen Prosageschichten - wurde bis zum Schluss eine Spannung aufrecht erhalten, die als einmalig zu bezeichnen ist.

Liselotte Reber-Liebrich, Enkelin des berühmten Schweizer Schriftstellers Fritz Liebrich, schilderte die Entstehung der Kalendergeschichten des „Rheinländischen Hausfreundes", die später als Schatzkästlein-Geschichten zusammengefasst wurden. Dass es Hebel bei der Abfassung der Erzählungen nicht leicht leicht hatte, wurde ebenso deutlich, wie Versuche in späterer Zeit, das Ursprüngliche „moderner" zu fassen. Hebel hatte, wie die Referentin erläuterte, verschiedene Quellen für seine Geschichten, aber auch Selbsterlebtes genutzt.

Das aufmerksame Publikum war nicht nur Aug' und Ohr für die detaillierten und gut fundierten Erläuterungen durch Liselotte Reber-Liebrich, sondern ganz besonders fasziniert von der „Kunst" Christian Wirths, alle sechs von ihm vorgetragenen Geschichten völlig auswendig dargeboten zu bekommen. Dazu zählten so berühmte Erzählungen wie „Der geheilte Patient", „Der Husar in Neiße", „Schlechter Lohn", „Der kluge Richter" und auch die beiden Schatzkästlein-Klassiker „Kannitverstan" und „Unverhofftes Wiedersehen" als zugleich dichterische und rezitatorische Höhepunkte der Matinee. Gerade das letzte Stück wirkte so ergreifend, dass manchen Zuhörern Tränen in den Augen standen.



Bericht: MT / Georg Diehl

 

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