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Geschichte auf Glasplatten
Neue Bilder des
Dorffotografen Wilhelm Senn in der "Krone" /
Kriegsbilder schüren Diskussion.

"Wilhelm Senn – Zeitgeschichte auf Glasplatten" war erneut Thema des
jüngsten
Krone-Sonntagsfrühschoppens. Der Krone-Saal war wieder bestens besucht,
die Gäste
kamen aus der ganzen Regio, um die historischen Aufnahmen des Bürchauer
Fotografen zu sehen.
Foto: privat
Besonders begrüßt
wurde Hansjörg Noe (Steinen).
Noe arbeitet derzeit offiziell die NS-Zeit der Gemeinde Steinen auf. Er
steht im Austausch mit Hans Viardot wegen des
Albert-Schöni-Gedächtnisbrunnens in Tegernau und der Erschießung von
Zwangsarbeitern zu Kriegsende durch jugendliche "Werwölfe" im
Elbenschwander und Hägelberger Wald.
Harald Senn, der Enkel des verstorbenen "Dorffotografen" Wilhelm Senn aus
Bürchau, konnte erneut mit den gestochen scharfen Schwarzweißfotografien
aus den 10er, 20er, 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts
Heimatgeschichte pur anbieten und nochmals vorsichtig an die immer noch
verdrängte Vergangenheit des NS-Systems heranführen, teilen die "Krone"-Aktivisten
mit.
Interessant und zu lebhaften Diskussionen führend waren die vielen Fotos
aus dem Dorfleben und dem Alltag des Kleinen Wiesentals und Umgebung.
Berührend waren beispielsweise die zu Hause in einem Blumenmeer
aufgebahrten Verstorbenen, besonders eine Mutter mit ihrem in den Tod
mitgenommenen "Maxle".
Nachdenklich stimmend waren die Fotos von Fremd- beziehungsweise
Zwangsarbeitern aus Frankreich, Polen, Russland und der Ukraine – und das
auch schon im 1. Weltkrieg ab Kriegswinter 1916/17, wie bei der Vorführung
zu sehen war.
Heute nicht mehr vorstellbar war die riesige Kundgebung am
Schlageter-Denkmal in Schönau am 31. Oktober 1936. Die lebhaften
Diskussionen der Krone-Besucher wollten kein Ende nehmen. Dieser
Krone-Frühschoppen war für viele ein ganz besonderes Erlebnis .
Bericht: BZ/KUK
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