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Die Chronik der sonntäglichen "Krone - Frühschoppen" |
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WIE UM 1835 DIE MARKGRÄFLER TRACHT ENTSTANDEN IST Vom "Vreneli" zur "Hörnerkappe"
Interessant ist die
Geschichte der Markgräfler Tracht. Sie ging aus dem Letsch des "Vrenelis"
hervor -
Beim gut besuchten 20. "Krone"-Frühschoppen referierte der Vorsitzende des Markgräfler Trachtenvereins Kandern Fred Wehrle über "Die Markgräfler Tracht im Wandel der Zeit". Illustriert wurde der Vortrag durch viele historische Stiche und Fotos. Besonders anschaulich wurde das Erzählte durch die sieben Trachtenträger im Zuschauerraum.
Auch Wehrle zeigte
sich in Kanderner Männertracht mit bunt bestickter Weste. Trachten waren
im Mittelalter noch unbekannt. Der älteste Hinweis auf eine Markgräfler
Tracht, so Wehrle, sei etwa 250 Jahre alt. Wehrle widmete sich in erster
Linie der Entwicklung der Frauentracht und erzählte, wie sich "aufgrund
des großen Schmuckbedürfnisses der Frauen" aus dem "Letsch", der kleinen
bescheidenen Schleife der enganliegenden Vreneli-Haube, die "Hörnerkappe"
mit den stattlichen fransenbesetzten Schleifen entwickelte. Johann Peter
Hebel widmete der "Vreneli-Tracht" in seinem Gedicht von der "Wiese"
etliche Zeilen und kritisierte die sich "immer mehr verkünstelnden"
moderneren Varianten. Wer "Vreneli"-Hauben sehen möchte, geht am besten
zum Hebelfest in Hausen. Doch auch dort trägt man heute die Spitzenstola
über der Brust verkreuzt und im Rücken geknotet. Ursprünglich bauschten
sich bunt gemusterte "Mailänder Tücher" um den Ausschnitt, seinerzeit
gehörten zur Tracht auch ein ausladender Strohhut und ein Zwickelrock.
Bericht. BZ/Heiner Fabry
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