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Die Chronik der sonntäglichen "Krone - Frühschoppen" |
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Fröhlich von Gasthaus zu Gasthaus Im Wirtshausmuseum "Krone" wurden die Ursprünge der
Kleinwiesentäler Fastnacht ergründet /
Die Nollehunde oder Nollehünd zeigen ihr grimmiges Gesicht. Tegernauer Blätzlihanseli. Foto. Archiv Krone/H. Viardot Foto: Hermann Jacob Die Tegernauer Fastnacht stand am Sonntag im Mittelpunkt eines Frühschoppens an historischer Stätte, die in der Geschichte der Kleinwiesentäler Fasnachtsbräuche in den zurückliegenden Jahrhunderten eine dominierende Rolle spielte: die "Krone". Sie stand mit den einst zahlreichen anderen Gasthäusern im Dorf im Zentrum des Treibens. Organisator Hans Viardot hatte für die historische
Aufarbeitung der örtlichen Fasnacht den Denzlinger Volkskundler und
Fasnachtsforscher Peter Müller als Referenten gewonnen. Und der sorgte bei
seinen Zuhörern, darunter eine große Gruppe der "Nollehünd"-Clique aus
Sallneck und Tegernau, in einer von vielen kleinen Geschichten und
Episoden geprägten urig-gemütlichen Stunde für angenehme Erinnerungen an
die eigenen wilden Erlebnisse in närrischen Zeiten. Allerdings, das wurde
auch deutlich, bleibt es weiterhin schwer bis unmöglich, Licht ins Dunkel
um die Anfänge der Narretei im Kleinen Wiesental zu bringen. Der Grund:
Die Zusammenhänge sind schwierig zu erfassen, weil es so gut wie keine
Unterlagen gibt.
HINTERGRUND: Die Legende der Nollenhunde Eines Tages ist ein Mann aus Sallneck nach einem Wirtshausbesuch in Tegernau auf dem Heimweg über den Nollen in einen Graben gefallen und eingeschlafen. In der Legende wurde er durch ein Knurren wach; ein wolfsähnliches Tier beugte sich mit fletschenden Zähnen und feurigen Augen über ihn. Der Mann glaubte, den Teufel vor sich zu haben. Der habe sich aber verzogen, als es vom Tegernauer Kirchturm Mitternacht schlug. Vom Antreten des Heimwegs, so ist überliefert, habe das den verängstigten Sallnecker recht lange abgehalten, erzählt Hans Viardot vom "Krone-Team". Wild aussehende und angstverbreitende Nollenhunde habe es Ende des vorletzten Jahrhunderts tatsächlich gegeben: Die Hunde wurden vom "Nollen-Lenz" zur Wilderei abgerichtet, der mit zwei Söhnen im halbverfallenen Glasmacherhaus (auch Hotzehuus genannt) in Eichholz lebte. Immer wieder sei das Haus der Wilderer vom Gendarmen nach Spuren ihres Treibens durchsucht worden; erfolglos. Lange nach dem Abriss des Gemäuers fällte ein Sturm den Baum vor dem Glasmacherhaus – "der hohle Baumstamm war voll abgenagter Tierknochen", so Viardot. Übrig geblieben von den wilden Geschichten um den Nollen ist ein Schnaps, der wegen seines feurigen Geschmacks noch heute "Nollehund" genannt wird. Bericht: BZ/Hans-Jürgen Hege
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