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Gastlich seit dem Jahr 1735
Das
Wirtshausmuseum "Krone" in Tegernau öffnete am Tag des offenen Denkmals so
manche Tür.
Mit der schattigen Gartenwirtschaft ist die Tegernauer „Krone“ ein noch
attraktiveres
Ausflugsziel geworden.
Gerhard Bauer vom Wirtshausmuseums (links) unterhielt beim Tag des offenen
Denkmals
die Besucher mit so manchen Anekdoten.
Fotos: Ralph Lacher
Bei herrlichem
Wetter war die Besucherresonanz beim Tag des offenen Denkmals in Tegernau
am Sonntag gut. Verständlich, dass sich der gemütliche Teil des
Aktionstages des Wirtshausmuseums "Krone" angesichts von Temperaturen um
die 30 Grad auch im Schatten der Gartenwirtschaft abspielte.
Der Musikverein
Tegernau, der mit dem Frühschoppenkonzert den Tag eröffnete, nahm mit
seinen gut 40 Musikerinnen und Musikern indessen in der prallen Sonne
neben der Gartenwirtschaft Platz und spielte dort unter Leitung von
Vize-Dirigent Björn Kallfaß eine bunte Mischung von Volksmusikklassikern,
Blues und Jazz, Rock und Märschen als "Hommage an "Luis", die legendäre
letzte "Krone"-Wirtin.
Deren Verbindungen zum Musikverein, dem die "Krone" Probenlokal und
Auftrittsort war über Jahrzehnte, sind Legende, war von den Gastgebern zu
erfahren. Für die war Gerhard Bauer im angenehm kühlen Gasthaus-Innern als
Führer gerne engagiert, um den in kleinen Gruppen reinschauenden Besuchern
allerlei Interessantes über die "Krone", seine 1997 verstorbene letzte
Wirtin, aber auch den "Krone-"Verein und seinen jahrzehntelangen Einsatz
für das Wirtshausmuseum zu erzählen.
30 000 Arbeitsstunden investierten die Vereinsmitglieder, bis nach zehn
Jahren Restaurierungszeit im Mai 2008 das "Wirtshausmuseum Krone" eröffnet
werden konnte. Damit konnte ein Stück Gasthaus- und Stammtischkultur in
der Region für die Nachwelt erhalten werden, sagte Gastro-Historiker
Michael Fautz, Mitglied des "Krone"-Teams
Geführt wurden die Besucher der historischen Dorfwirtschaft aus dem Jahr
1735 durch die Gaststube, die immer noch wie vor 100 oder mehr Jahren
aussieht ebenso wie das Nebenzimmer mit der Musikbox aus den 1960er Jahren
und den noch älteren Fotografien an der Wand. Zu sehen waren auch der alte
Gewölbekeller sowie der Saal im Obergeschoss, der einst Schauplatz von
Festen aller Art, Tanz- und Theatervorführungen war. Und auch das alte "Schießhüsli",
wie die sanitären Anlagen früherer Jahrhunderte in der Region außerhalb
des eigentlichen Gebäudes befindlich, konnten die Gäste in Augenschein
nehmen. Derweil waren in der Küche die Frauen aus dem Verein zu Gange und
bereiteten Hausgemachtes zu. Die Resonanz auf die Einladung zu diesem 18.
Tag des offenen Denkmals in Tegernau sei sehr gut gewesen, hieß es am
frühen Abend zufrieden.
Bericht: BZ/Ralph Lacher |