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Die Chronik der sonntäglichen "Krone - Frühschoppen"

 

 

 

Wie Napoleon das Handy entdeckte

Yvette Kolb und Jürgen von Thomei begeistern
beim „Krone"-Frühschoppen mit ihrer Lesung

Yvette Kolb und Jürgen von Thomei begeistern mit ihrer Vorlesung
im entstehenden Gasthausmuseum „Krone" in Tegernau. 
Foto: Roswitha Frey

Der Sonntagsspaziergang mit der Wärme der Sonnenstrahlen des ersten Herbsttages führte die Besucher zum Museumsgasthaus „Krone". Dort warteten Yvette Kolb und Jürgen von Thomei mit der Lesung: "Fräulein Haberthür - Die Wurst und andere Schmunzelgedichte".

Im gleichnamigen Buchband waren Yvette Kolb die Schreibende und Jürgen von Thomei der Zeichner, der mit seinen Karikaturen die amüsanten Gedichte umrahmte.

Yvette Kolb war früher eine Primaballerina und lebt heute als sehr bekannte Schauspielerin, Regisseurin und Autorin in Basel. Jürgen von Thomei ist seit 1967 als Karikaturist für diverse Zeitungen, Bücher und Plakate tätig und lebt ebenfalls in Basel als freier Karikaturist. Durch die Werke „Der erotische Rollmops", „Die alte Kuh im Tutu", „Die neuen Alten kommen" und „Gipfel, Wipfel, Hosenzipfel" wurden die beiden in der Region bekannt.

Morgens um 11 Uhr begrüßt Yvette Kolb ihre Zuhörer mit einem freundlichen „Guten Abend" und zieht schon mit ihren ersten Worten Gelächter auf sich. Immer wieder sticheln die beiden Vortragenden sich gegenseitig, vertun sich absichtlich in ihren Gesprächen und haben stets einen guten Scherz parat. Die abwechslungsreichen Gedichte verführen zum Schmunzeln. Kaum eine Minute vergeht, an dem kein Gelächter im Gasthaus zu hören ist. Reden die beiden da vorne nun über Sumpfhühner, über ein vermeintliches Marzipanschwein oder über das Lieblingsthema von Yvette Kolb - die Katzen - ohne Humor geht jedenfalls gar nichts. Beim Vorlesen wechselt sich Yvette Kolb mit ihrer dominanten weiblichen Stimme mit Jürgen von Thomeii mit seiner ruhigen Märchenerzähler-Stimme ab.

In ihre teilweise autobiographischen Gedichte hat Yvette Kolb all ihre Kreativität hinein gepackt, mit einer Packung Humor versüßt und sie mit guten Ideen zu Geschichten verwandelt. Zum Erfolgsrezept gehören natürlich noch das vorhandene Sprachgefühl und die damit verbundene Tatsache, dass wirklich jedes letzte Wort eines Satzes seinen Reimpartner findet.

Doch der Applaus des Publikums wäre ohne die geniale Art sich und ihre Gedichte mit viel Schauspielkunst zu präsentieren, wohl nicht so groß gewesen. Live zu erleben, wie er über Napoleon - der das Handy für sich entdeckt - spricht und sie ihre Liebe zu Katzen immer wieder erwähnt, macht die Vorlesung zu einem Vergnügen.

So treffen sich die beiden zum Abschluss als 100-jähriges Ehepaar namens Egon und Rosamunde Blechschmidt am Weihnachtsabend in ihrem Wohnzimmer und stellen damit ihr neues Satire-Duo-Programm „Oh du fröhliche Zweisamkeit" vor. Die Stimmen sind gealtert, nach dem Schauspiel ertönt erneut lautes Gelächter von allen Seiten. Doch zum endgültigen Abschluss darf das Gedicht nicht fehlen, welches schon so oft angekündigt wurde:„Die Glocken von Santa Maria".



Bericht: BZ /
Verena Wehrle

 

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