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Die Chronik der sonntäglichen "Krone - Frühschoppen"

 

 

 

Blick in die Wunderwelt der mechanischen Musik

Hansjörg Leible berichtete in der "Krone" von seinem Handwerk.


Hansjörg Leible und seine Märchenorgel Foto: ZVG

"Die Drehorgel – Wunderwelt mechanischer Musik" war das Thema des letzten "Krone"-Frühschoppens in diesem Jahr. Mit Hansjörg Leible aus Holzen konnte einer der letzten Erbauer von Drehorgeln in alter traditioneller Handwerkskunst gewonnen werden. Diese Veranstaltung wurde zu einem besonderen Höhepunkt im Jahreslauf, zumal Leible erstmals öffentlich über seine lebenslangen Erfahrungen im Drehorgelbau sprach. Die Kinder, aber auch die Erwachsenen hingen an seinen Lippen und waren begeistert.

Anhand historischer Fotos zeigte Leible Drehorgelspieler um 1930, die mit tanzenden Stelzenläufern, Jongleuren, Trommelspielern und angeketteten Affen auftraten. Meist waren die Drehorgelspieler Italiener und "arme Schweine". Er zeigte auch Serinetten, kleine Handdrehorgeln aus der Zeit um 1750, mit denen man Vögeln in Käfigen das Singen beibrachte. Ganz bekannt im Orgelbau waren um 1780 der Mönch Don Pedos und später Ignaz Bruder in Waldkirch.

Anhand der schon vor 30 Jahren gebauten kleineren Spielorgel "Der Knödelfresser", die im "Hirschen" in Holzen steht, und der größeren, auch schon 20 Jahre alten "Märchenorgel", die im Sommer auf Schloss Rötteln und im Winter im Spielzeugmuseum Riehen ihren Standort hat, erläuterte er die zeitlich aufwendigen, handwerklich sehr differenzierten Arbeiten an Gehäuse, Figuren, Walzen. Letztere haben bis zu 2500 Stifte, Klaviaturen, Blasebalg, Windlade und die unterschiedlichsten Pfeifen für Zwitscher-, Kuh-, Teufel- oder "Furz"-Geräusche. Sie zu bauen, ist eine mühsame und hochkomplizierte Arbeit, "eine Fleißarbeit ohne Ende". Mindestens zehn Monate dauert die Herstellung einer Drehorgel.

Für die mit Humor gestalteten, handgeschnitzten und beweglichen Holzfiguren ist der Kleinwiesentäler Holzbildhauer Hans-Joachim Probst aus Elbenschwand zuständig, für Gestaltung und Farbe Leibles Ehefrau Steffi und für Musik und Geräusche Frieder Lang aus Lörrach. Hans-Joachim Probst, der bei der Veranstaltung anwesend war, hat auch die "Heiligen Drei Könige" an der Fassade des Modehauses Kilian in Lörrach angefertigt.

Als Überraschung wurde zum Schluss die "Märchenorgel" enthüllt, die auf ihrer Walze sieben Lieder eingestiftet hat. Hansjörg Leible betätigte die Drehorgel und die Besucher, allen voran die Kinder, belagerten diese Wunderwelt mechanischer Musik. Dieser sonntägliche Frühschoppen war eine Sternstunde in der Tegernauer "Krone".

Bericht: BZ

 

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