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Die Chronik der sonntäglichen "Krone - Frühschoppen"

 

 

 

Interplast: Hilfseinsätze in aller Welt


Andreas Rudolph konnte 800 Euro für Interplast mit nach Hause nehmen.
Foto: Heiner Fabry

Bei einer Benefizveranstaltung zugunsten der Interplast-Sektion Schopfheim informierte Andreas Rudolph, Chefarzt am Kreiskrankenhaus Schopfheim, über die ehrenamtlichen Hilfseinsätze in Kamerun, Guatemala und Burkina Faso. Nach dem eindrücklichen Vortrag spendeten die Zuhörer 685 Euro. Der Betrag wurde von „Krone und Kultur Kleines Wiesental“ auf 800 Euro aufgerundet.

Interplast wurde 1965 in den USA gegründet. 1980 folgte die Gründung von Interplast Germany mit ihrer Sektion in Schopfheim. Zuerst unter Leitung des ehemaligen Chefarztes am Kreiskrankenhaus Schopfheim, Günter Zabel, ist die Hilfsorganisation seit 2003 in den oben genannten Ländern tätig. 2006 übernahm Andreas Rudolph die Leitung der Hilfseinsätze.

Im ersten Teil seines Vortrags stellte Rudolph die Organisation vor. Interplast hat sich eine dezentrale Struktur gegeben. Alle Aktivitäten gehen von den Mitgliedern aus, sie arbeiten während ihres Urlaubs, organisieren ihre Einsätze in eigener Regie und arbeiten ehrenamtlich.

Für die Hilfsempfänger sind Untersuchungen, Operationen und Nachsorge kostenlos. Interplast hat 1300 Einsätze in Entwicklungsländern durchgeführt und mehr als 95000 Patienten behandelt. Ein typisches Team setzt sich zusammen aus plastischen Chirurgen, Anästhesisten, OP-Personal und Fachleuten für die Dokumentation und technische Assistenz. Als optimale Orte für die Hilfseinsätze gelten solche, an denen es eine Vielzahl bedürftiger Patienten gibt, an denen es eine ausreichende Krankenhausausstattung gibt, sozial engagierte Personen oder Organisationen mit engagierten Ärzten, Schwestern und Pflegern gibt und an denen die Hilfseinsätze offiziell unterstützt oder zumindest geduldet werden.

Im zweiten Teil des Vortrags schilderte Andreas Rudolph die Schwierigkeiten, mit denen die Teams – trotz bester Vorbereitung – vor Ort häufig konfrontiert sind. Das beginnt mit der Organisation des Fluges, der Einschränkung beim benötigten Gepäck (Gewicht), dem teilweisen Verlust des Gepäcks und der Sicherung der Gepäckstücke.

Am Einsatzort müssen zum Teil abenteuerliche Routen über verschlammte Urwaldpisten bis zu den Krankenhäusern bewältigt werden. In den Krankenhäusern selbst muss zuerst gründlich sauber gemacht werden, da europäische Sauberkeitsstandards nicht überall selbstverständlich sind. Das in den Krankenhäusern zurückgelassene Gerät muss häufig repariert oder wieder funktionstüchtig gemacht werden.

In der reich bebilderten Dokumentation des Hilfseinsatzes ging der Arzt auf die Schwerpunkte der Maßnahmen ein. Operationen werden durchgeführt bei Gaumen-Kieferspalten, bei Verbrennungs- oder Unfallfolgen. Und das jeweils unter schwersten Bedingungen.

Von dem selbstlosen und wirkungsvollen Einsatz der Teams von Interplast waren die Zuhörer in der „Krone“ schwer beeindruckt.



Bericht: MT / Heiner Fabry

 

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