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Die Chronik der sonntäglichen "Krone - Frühschoppen"

 

 

 

Baukultur jenseits von Klischees

Die Architekten Florian Rauch und Gerhard Zickenheiner referierten beim "Krone"-Frühschoppen.

Wie kann schwarzwaldspezifisches Bauen aussehen, und zwar jenseits alter Klischees wie Walmdach, Bollenhut
und Kirschwasser? Auf diese Frage wussten Florian Rauch (Mitte) und Gerhard Zickenheiner (rechts) mit vielen
Beispielen aus dem Wiesental zu antworten (links Dr. R. Noack). Foto: privat

"DorfLeben – Spaziergänge durch Geschichte, Landschaften und Dörfer im Südschwarzwald" war das Thema beim letzten sonntäglichen "Krone"-Frühschoppen. Und genauso lautet auch der Titel eines neuen Buches des Naturparks Südschwarzwald.

Für dieses Thema "gäbe es keinen besseren Ort als die "Krone" in Tegernau", wo es gelungen sei, ein leer stehendes und ziemlich verfallenes Gebäude zu neuem Leben zu erwecken, sagten die beiden Referenten und Architekten Florian Rauch aus Heubronn im Kleinen Wiesental und Gerhard Zickenheiner aus Lörrach. Wer einen "trockenen" Architektenvortrag erwartet hatte, wurde mit einer kurzweiligen und spannenden Reise durch den Südschwarzwald überrascht. Die Fragestellung lautete: Wie kann beziehunsgweise könnte schwarzwaldspezifisches Bauen in der Gegenwart aussehen, also jenseits von alten Klischees wie Walmdach, Bollenhut und Kirschwasser? Es ging um zeitgemäße und zukunftsorientierte Baukultur im Schwarzwald, die nicht nur Denkmalschutz, sondern auch modernes Leben berücksichtigt, also ein ausgewogenes Verhältnis von Tradition und Moderne sucht.

Heute heißt es nicht mehr "Unser Dorf soll schöner werden", sondern "Unser Dorf hat Zukunft". Und solche ortsspezifischen und damit zukunftsträchtigen Lösungen wurden an den Dörfern Gersbach, Bernau, Saig, St. Märgen und anderen aufgezeigt. Aber auch das Kleine Wiesental habe mit seinen Bauerngärten in Bürchau und Raich, seiner Kapelle in Ried, seinem im ganzen Land nachahmenswerten Dorfladen in Wies, der Hinterwälderzucht von Beny Schmidt in Oberhäuser, dem Bauernhausmuseum "Schneiderhof" in Kirchhausen und dem Wirtshausmuseum "Krone" mit seinem Kulturprogramm Wege von Menschen mit einem "Wir-Gefühl" für eine eigene bessere Zukunft aufgezeigt.

Schwarzwälder waren schon immer findige Tüftler

Dazu gehört auch das "Brehhuus" in Mittelheubronn, wo zur Erhaltung von Wohnhaus und Ökonomieteil eine Badkabine in die zweigeschossige Rauchküche dieses alten Schwarzwaldhauses gehängt wurde. Die Schwarzwälder hatten schon immer Ideen, waren findige Tüftler und haben schon viele Strukturwandel gemeistert, war zu erfahren.

Dieser "Krone"-Frühschoppen, basierend auf dem gleichnamigen Buch von Gerhard Zickenheiner und dem verhinderten Hans Güdemann, gab Anregungen, um den ländlichen Raum attraktiver und zukunftsfähiger zu gestalten. Dazu gehörten auch die Heuballen, und zwar weiß verpackt und nicht grün, zu einem aktiven Leben in den hiesigen Dörfern.

 

Bericht: BZ

 

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