zurück

 

Die Chronik der sonntäglichen "Krone - Frühschoppen"

 

 

 

So manches Kraut heilt

Beim "Krone"-Frühschoppen referierten zwei Experten über die Pflanzenheilkunde.


Experten: Frank Hiepe (links) und Heinz Scholz    Foto: privat


Um wertvolle Heilpflanzen wie Arnika (Bild) ging es bei einem Vortrag im
Wirtshausmuseum „Krone“.   Foto: Juliane Kühnemund

Das Thema "Arnika und Frauenwohl – Heilpflanzen unserer Heimat" – beim sonntäglichen "Krone"-Frühschoppen zog viele Zuhörer aus der ganzen Region an. Mit dem ehemaligen Zeller Apotheker Frank Hiepe, bekannt durch regionale Kräuterwanderungen, naturheilkundliche Vorträge und seinen Internet-Blog "Achtung Pflanze!", und dem Schopfheimer Biochemiker Heinz Scholz (Internet-Blog: "Textatelier") traten zwei Experten der Heilpflanzenkunde auf.

Die Heilpflanzenkunde war schon bei den Chinesen und alten Ägyptern hoch entwickelt, dennoch seien bis heute bei den etwa 600 000 bekannten Pflanzen noch nicht einmal zehn Prozent erforscht, sagten sie. Schon Paracelsus prägte den Satz "Alle Wiesen und Matten, alle Berge und Hügel sind Apotheke".

Frank Hiepe beschränkte sich mit Brennnessel, Löwenzahn, Spitzwegerich, Holunder, Johanniskraut, Mistel, Baldrian, Goldrute, Melisse, Gänseblümchen, Schwarzkümmel und Weißdorn bewusst auf zwölf Heilpflanzen der Heimat und erklärte in Bildern deren Aussehen, deren vielfältige Volksnamen, den Volksglauben, die Volksbräuche, die Heilwirkungen, das Selbstsammeln und die verschiedenstartigen Zubereitungen.

Er selbst sei eigentlich über die Bürchauer Gartenwoche und die "Sonnhalde" in Bürchau zu seiner Vortragstätigkeit und zum jetzt in zweiter überarbeiteter Auflage vorliegenden Buch "Arnika und Frauenwohl" gekommen. Nach seinem ersten "Krone"-Frühschoppen im Jahr 2009 stand in der Zeitung: "Geheimnis ums Bürchauer Gänseblümle-Süpple". Vorbelastet sei er auch durch seinen Großvater, den Zeller Stadtapotheker Eduard Hiepe, der mit dem ehemaligen Häger Pfarrer Josef Hurst den heute noch angewendeten Bronchialsirup "Pfarrer Hurst’s Tannenblut" herstellte, sowie durch seine Tätigkeiten im Kloster Marienburg bei Waldshut und bei der Pharmafirma Hübner in Kirchhofen, erzählte Frank Hiepe.

Heinz Scholz ergänzte im Dialog Hiepes Ausführungen: Brennnessel gelte nach Pfarrer Johann Künzle als Medizin für das Vieh, Löwenzahn mit Gedichten von Heinz Erhardt und Josef Guggenmoos und mit dem "Säudätsch"-Lied mit den "Vierteleschlotzern", an "D'Els un d'Erna" erinnernd, Holunder wurde als Schutzbaum der Bauernhäuser, Johanniskraut schon bei den alten Griechen gegen Angst- und Schlafstörungen angewendet, Mistel als Krebs-Begleittherapie, Baldrian als Katzenmittel, Melisse gegen Bienenkrankheiten, Schwarzkümmel heile alles, außer den Tod, oder die Kräuterbüschel an Mariä Himmelfahrt.

Bericht: BZ/KUK

 

zurück