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Die Chronik der sonntäglichen "Krone - Frühschoppen"

 

 

 

"Bis Sonntag beim Frühschoppen!"

Die Krone-Frühschoppen gehen 2017 ins 13. Jahr!


Foto: Berger


Foto: 
Hj. Baumgartner

Das Wirtshausmuseum "Krone", ein geselliger Treffpunkt in einem Gasthaus, das es so eigentlich gar nicht mehr gibt.  Hinter den Steinmauern saßen seit mehr als 280 Jahren die Menschen und ließen sich Essen und Trinken schmecken.

Den heute über 350 Vereinsmitgliedern war es wichtig, das Gasthaus nach dem Tod der letzten Wirtin Luise Kallfaß mit all seinen liebenswerten Eigenheiten zu erhalten. Dazu zählen der original Zigarettenautomat aus der D-Mark-Zeit, eine Kühltruhe mit Eis-Werbeaufschrift, eine Musicbox mit echten Singles aus den 60ern, blau gekachelte Öfen und jahrzehntealte Schnäpse und Weine mit vergilbten Etiketten, ebenso wie die Original-Ausstattung der Gaststube, des "Herrenzimmers", des Kronesaals mit dem blauen Walzenofen und seiner 700 Fotografien umfassenden Sammlung, der Stube der letzten Wirtin Luise' Kallfaß uvm.

Zu den den besonders guten Ideen zählt der sonntägliche "Krone-Frühschoppen". Hans Viardot, geboren und aufgewachsen in Tegernau, kann sich noch gut erinnern: "Nach dem Kirchgang gingen die Leute früher ins Gasthaus, um dort etwas zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen. Mittags wurde dann oft im Saal getanzt." Der Sonntag war einst für Landwirte und Handwerker der einzige arbeitsfreie Tag in der Woche, und der wurde schon morgens eifrig für Gesellschaft mit anderen genutzt.

Auf diese Idee wollten die "Krone"-Macher zurückgreifen, als sie 2005 mit den "Frühschoppen" starteten: Hans Viardot: "Wir wollten ein belebtes Wirtshausmuseum, und keines, in das man hineingeht, sich ein bisschen umschaut und schnell wieder verschwindet". Also wurde und wird geboten, was die Gäste zum Unterhalten, Zuhören und Nachdenken einlädt: Literarisches, Heimatgeschichtliches, Kunsthistorisches; Workshops zu Ernährungsfragen und heimischen Heilpflanzen; Reiseberichte; Kabarett, Marionettentheater, Konzerte; Vorträge zu Künstlern aus dem Kleinen Wiesental; und, und, und… Schwerpunkt der letzten Jahre. die Aufarbeitung der NS-Zeit und ihrer "Protagonisten" in der Region sowie das Gedenken an ihre Opfer.

Die Themen sind weit gespannt, haben aber zwei Dinge gemeinsam: "Den regionalen Bezug und einen gehobenes Niveau", so Hans Viardot, Krone-Aktivist der ersten Stunde, Initiator und Mitbegründer des "alten" KUK (Kunst und Kultur Kleines Wiesental), des alten "Krone"-Vereins und des "neuen" KUK (Krone und Kultur Kleines Wiesental).

Die Attraktivität der "Krone"-Veranstaltungen hat sich inzwischen in den gesamten Region (und darüber hinaus) herumgesprochen: zu den Frühschoppen stehen Autos nicht nur aus dem Kreis Lörrach, sondern auch aus Freiburg, der Schweiz und sogar aus Frankreich auf den Parkplätzen - eine Bestätigung, dass das Konzept stimmig ist und ankommt.

Hans Viardot freut sich: "Es kommen sehr viele Anfragen für die Sonntagstermine, obwohl die Akteure auf jegliche Honorare verzichten müssen - da können wir uns die besten Angebote, die Rosinen herauspicken."

Bericht: KUK/ Hansjürg Baumgartner

 

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