Die Initiative KUK - Kunst
und Kultur Kleines Wiesental und die VR-Bank Schopfheim-Maulburg
veröffentlichten den nunmehr 12. KuK-Kalender in Folge, diesmal mit
Ansichten des Kleinen Wiesentals, eingefangen von 12 Künstlern, die allesamt
außerhalb des Tales lebten und leben.
Inspiriert wurden sie von den malerischen Dörfern und der Landschaft mit
ihrem Wechsel aus Wald und Wiesen, stillen Tälern und weiten Panoramen.
Allen Bildern gemeinsam ist die realistische Darstellung, bis auf Kurt
Baumanns vom Kubismus beeinflusstes Aquarell „Wieslet mit Wiesleter Fabrik"
mit seiner eigenwillig lebendigen Farbgebung. Zu jedem Gemälde gab Hans
Viardot bei der sehr gut besuchten Vernissage in der VR-Bank Schopfheim
einen kurzen Abriss zur Biografie des Künstlers und dessen
Berührungspunkte mit dem Kleinen Wiesental, Fakten, die er in monatelanger
Arbeit recherchiert und anschließend in Worte gefasst hatte. Der
Schopfheimer Kunsterzieher Hermann Strub besuchte als einziger der 12
Maler eine Kunstakademie, alle anderen erlangten ihre Fertigkeit mittels
Kursen oder Ausbildungen zum Textildesigner oder Kunsterzieher, vier der
Maler sind reine Autodidakten. Von Biografie und Werdegang des
französischen Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen „Luc", der seine Nächte
im Rieder Gefängnis verbrachte, weiß man nur dies: Sein Spiel mit
Perspektive, sein sicherer, rascher Strich bei der Bleistift- und
Buntstiftzeichnung von Tegernau lässt darauf schließen, dass er Erfahrung
mit dem Metier hatte. Manche Maler wie Fritz Kibiger mit seinem aktuellen
Aquarell „Lehnacker mit Katzhalde und Alpenpanorama'' verbinden Kunst und
Berufsleben. Andere wie Heiner Wagner und Eugen Holdermann, fanden erst im
Ruhestand die Muße, sich den schönen Künsten zu widmen. Wagner fing 2004
mit Bleistift und Buntstift eine düster-dramatische Gewitterstimmung ein,
Holdermann schuf 2005 mittels Pastellkreide ein stimmungsvolles Panorama
vom Belchen aus, mit charakteristischen, aus dem Nebelmeer herausragenden
Bergrücken und einer seltsam sternförmigen Sonne.
Gut wiedergegebene Ansichten charakteristischer Gebäude wie Heiner Harmes
„Enkenstein mit Rathaus", Ernst Friedrich Sutters „Tegernau mit
Hügel-Säge" oder Hans Wullschlegers „Holl mit Binoth-Hof" haben zugleich
chronistischen Wert. Auch der frühere "Kreiskulturstellenleiter" Otto
Reinacher ist mit einem Bild
von Neuenweg dabei. Dies könne KUK vertreten, so
Viardot, da Reinacher kein Nazi-Propagandist
gewesen sei, anders als
Hermann Burte, von dem KUK etliche Zeichnungen besitzt, aber noch nie für
eine Ausstellung nutzte.
Neu in der Runde der
hiesigen Liedermacher ist Andreas Schaffrina aus Wieslet, der mit
Eigenkompositionen und Stücken bekannter Mundartliedermacher für die
musikalische Umrahmung sorgte.
Nach einem Bericht der Badischen Zeitung / Original-Text & Fotos: Silke
Hartenstein
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